NRW: Contracting für energietechnisches Vorzeigeprojekt

Die nordrhein-westfälsiche Stadt Sprockhövel geht neue Wege beim kommunalen Energiemanagement. Die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) hat eine innovative Paketlösung für drei gänzlich verschiedene städtische Gebäude-Komplexe umgesetzt, gemeinsam mit der Energieagentur NRW, dem Planungsbüro G-TEC (Wenden) und dem Contractor NGT Neue Gebäudetechnik GmbH (Essen).   Das Rathaus, die Grundschule Hobeuken und die Glückaufhalle wurden in einem […]

Die nordrhein-westfälsiche Stadt Sprockhövel geht neue Wege beim kommunalen Energiemanagement. Die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) hat eine innovative Paketlösung für drei gänzlich verschiedene städtische Gebäude-Komplexe umgesetzt, gemeinsam mit der Energieagentur NRW, dem Planungsbüro G-TEC (Wenden) und dem Contractor NGT Neue Gebäudetechnik GmbH (Essen).   Das Rathaus, die Grundschule Hobeuken und die Glückaufhalle wurden in einem einzigen Energieliefer-Contracting-Vertrag zusammengefasst.

Der Contractor NGT übernimmt für 15 Jahre die Betriebsführung und Instandhaltung der neuen Heizungsanlagen mitsamt Fernüberwachung und 24-Stunden-Notdienst. Insgesamt konnte mit Hilfe der NGT eine Investitionssumme von 600.000 Euro für neue Energieeffizienztechnik in den städtischen Gebäuden eingesetzt werden. Den kommunalen Vermögenshaushalt belasten diese Ausgaben nicht. Noch im laufenden Jahr wird die ZGS aufgrund der positiven Erfahrungen aus diesem Projekt eine weitere europaweite Contracting-Ausschreibung starten. „Vorbildlich“ nennt Prof. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW, diesen schonenden Umgang mit den Energieressourcen und dem kommunalen Budget.

Rathaus mit Blockheizkraftkraftwerk und Solarstromanlage

Im Zuge der baulichen Erweiterung des Rathauses wurden durch den Contractor zusätzlich zum erforderlichen Austausch der Gaskesselanlage im Rathausaltbestand ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) im Nahwärmeverbund mit der benachbarten Turn- und Schwimmhalle realisiert. Eine durch die Stadt selbst finanzierte Regenwassernutzungsanlage sowie eine durch den örtlichen Energie-versorger AVU installierte Solarstromanlage mit 2 kWp auf dem Dach des Rathaus-Neubaus runden das vorbildliche technische Gesamtkonzept ab.

In der Grundschule Hobeuken wurde im Rahmen der Heizungserneuerung der Primärenergieträger Heizöl durch weniger umweltbelastendes Erdgas ersetzt, eine solarthermische Anlage für den Brauchwarmwasserbedarf der Turnhallen installiert und nicht zuletzt eine Gebäudeleittechnik (GLT) zur bedarfsgerechten Wärmeversorgung der Schulräume und der Beleuchtung eingebaut.

Auch in vielen anderen Städten und Gemeinden steht das Thema Contracting angesichts knapper Kassen ganz oben auf der Tagesordnung. Dabei wird die Versorgung mit Strom, Wärme, Wasser oder Licht an einen externen Dienstleister abgegeben. Dieser übernimmt für einen Investitionen und Energiebelieferung, sowie Wartungsarbeiten etc.. Grundsätzliches Ziel des Contracting ist es, die Effizienz der Nutzenergieversorgung in Gebäuden mit externem Know-how und Kapital zu steigern. Besonderer Vorteil für Städte und Gemeinden: Sie müssen die teilweise hohen Anfangsinvestitionen nicht selbst schultern, sondern können mit langfristig konstanten Energiekosten rechnen. So lässt sich einerseits der öffentliche Haushalt schonen, gleichzeitig aber auch der oft vorhandene Investitionsstau abbauen. Erfreulicher Nebeneffekt ist der aktive Beitrag zum Klimaschutz, der sich über die erzielten CO2-Einsparungen ergibt.

Die neutrale Energieagentur NRW bietet unentgeltliche Beratungen rund um das Thema Contracting für Kommunen und Unternehmen an.

http://www.ea-nrw.de/_infopool/frame.asp?InfoID=2119

19.07.2004   Quelle:

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