DBU fördert Solarstrom auf DAV-Hütte

Der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt wurde am 16.07.2004 eine der modernsten Energie- und Wasserversorgungsanlagen für Berghütten im Alpenraum. „Durch die bislang einzigartige Konzeption umweltverträglicher Technologien – Solarenergie, Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk und Regenwassernutzung – nimmt die Mindelheimer Hütte eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltverträglichkeit ein,“ betonte Josef Schafnitzel, Vorsitzender der Sektion Mindelheim des Deutschen Alpenvereins (DAV), bei der Präsentation.  Mit […]

Der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt wurde am 16.07.2004 eine der modernsten Energie- und Wasserversorgungsanlagen für Berghütten im Alpenraum. „Durch die bislang einzigartige Konzeption umweltverträglicher Technologien – Solarenergie, Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk und Regenwassernutzung – nimmt die Mindelheimer Hütte eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltverträglichkeit ein,“ betonte Josef Schafnitzel, Vorsitzender der Sektion Mindelheim des Deutschen Alpenvereins (DAV), bei der Präsentation.  Mit insgesamt 154.000 Euro fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) im Rahmen eines Drei-Millionen-Euro-Förderschwerpunktes das besonders pfiffige Ver- und Entsorgungskonzept. Fast zwei Drittel dieses Etats sind nach Angaben von DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde bereits vergeben.

Regenwasser von den Dachflächen gesammelt

Die Konzeption umfasst drei wesentliche Bereiche: die Versorgung der Hütte mit Wasser und Strom sowie die Entsorgung der Abwässer. Für die Besucher weitgehend unsichtbar gelangt das Wasser in die sanierten und durch unterirdische Tanks erweiterten Reserven. Von dort wird es als Trink- oder Brauchwasser zur Hütte geleitet. Das Schneefeld – einst Wasserspender für den ganzen Sommer – war in den vergangenen Jahren häufig schon zur Mitte der Saison vollständig abgetaut. Nun konnten zwei Quellen gefasst werden. Gemeinsam mit dem Schneefeld versorgen sie die Hütte mit Trinkwasser. Zugleich wird das Regenwasser von den Dachflächen gesammelt und für die Toilettenspülungen genutzt.

Solarmodule sorgen für elektrischen Strom

Was die Energieversorgung angeht, erzeugen Solarmodule auf dem Dach und an der Westwand der Hütte elektrischen Strom, der in Batterien gespeichert werden kann. Selbst Spitzenverbraucher wie die Materialseilbahn könnten daraus betrieben werden. Bei Engpässen wird ein Blockheizkraftwerk mit Rapsölantrieb zugeschaltet. Die entstehende Wärme wird für den Trockenraum und die Warmwasserbereitung genutzt. Eine vollbiologische Kläranlage rundet die leistungsfähige Kombination unterschiedlicher Technologien in der klimatisch extremen Gebirgslage über 2.000 Meter ab.

„Umfassender und innovativer Ansatz“

Vor Ort begründete Fritz Brickwedde das Engagement der größten Umweltstiftung Europas für die Mindelheimer Hütte: „Dieser umfassende und innovative Ansatz hat uns überzeugt. Er hat Modellcharakter für andere Alpenvereinshütten und eröffnet neue Möglichkeiten zur Entlastung unserer Umwelt.“

20.07.2004   Quelle: DBU

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