Energie-Experten warnen: „Das wird ein teurer Winter“

Bei glühender Hitze denkt kaum jemand an den bevorstehenden Winter. Der allerdings könnte für rund 14 Millionen deutsche Eigenheimbesitzer teuer werden, warnt die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in einer Pressemitteilung. Ursache dafür seien massiv gestiegene Heizkosten. So sei der Heizölpreis allein in den vergangenen 24 Monaten um über 30 Prozent gestiegen.  Von den rasant wachsenden Öl- […]

Bei glühender Hitze denkt kaum jemand an den bevorstehenden Winter. Der allerdings könnte für rund 14 Millionen deutsche Eigenheimbesitzer teuer werden, warnt die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in einer Pressemitteilung. Ursache dafür seien massiv gestiegene Heizkosten. So sei der Heizölpreis allein in den vergangenen 24 Monaten um über 30 Prozent gestiegen.  Von den rasant wachsenden Öl- und Gaskosten seien Besitzer alter und ineffizienter Heizsysteme besonders stark betroffen. Experten empfehlen daher noch vor dem Winter eine Heizungssanierung und den Einsatz von Solartechnik.

Lohnende Investitionen zur Senkung der Heizkosten

Nach UVS lassen sich durch Solarwärmeanlagen in Kombination mit moderner Brennwerttechnik die Heizkosten von Altbauten um 30 bis 50 Prozent senken. Die einmaligen Sanierungskosten könnten über öffentliche Zuschüsse und staatlich subventionierte Darlehen meist vollständig gedeckt werden, so die UVS. Gerade bei der Modernisierung besonders ineffizienter alter Heizungen mache sich diese Investition bezahlt. Die Kombination moderner Heiztechnik mit innovativer Solartechnik werde durch deutlich steigende Öl- und Gaspreise zunehmend interessanter. Rund 700.000 deutsche Eigenheimbesitzer nutzen laut UVS inzwischen Sonnenenergie für Wärmegewinnung. Schon mit einer sechs Quadratmeter großen Solarkollektorfläche kann nach UVS-Angaben der Warmwasserbedarf eines Vier-Personen-Haushaltes zum Duschen, Baden und Waschen im Jahresdurchschnitt zu 60 Prozent gedeckt werden. Zusammen mit dem Einbau besonders sparsamer Brenner können bei Altbauten jährlich über 1.000 Liter Öl eingespart werden. Eine Halbierung der Heizkosten sei damit möglich. Bei solarer Heizungssanierung gewährt der Staat einen einmaligen Zuschuss von 110 Euro pro Quadratmeter Solarkollektorfläche. Je nach Alter der sanierten Heizung und Darlehensdauer winken zusätzliche Finanzierungsangebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit Zinssätzen zwischen 2,42 und 4,68 Prozent.

Weiterhin steigende Ölpreise

Ein Blick auf den Verlauf des Heizölpreises zeigt laut UVS einen deutlichen Aufwärtstrend. Lag er im August 2002 noch bei rund 34 Euro je 100 Liter, kostet die gleiche Menge heute bereits 44 Euro. Für ein unsaniertes Eigenheim summieren sich die Heizkosten damit schnell auf jährlich über 1.000 Euro. Nach Einschätzung der UVS werden die Kosten von Öl und Gas durch den gestiegenen Weltverbrauch, Lieferengpässe und steigende Förderkosten auch in Zukunft jährlich um über 10 Prozent wachsen.

Wärme und Strom von der Sonne

Solarkollektoren arbeiten sehr effizient und nutzen auch Sonnenwärme, wenn es draußen richtig kalt ist: Kollektor-Temperaturen von 60 Grad Celsius sind selbst an einem klaren Januartag mit minus 10 Grad Außentemperatur erzielbar und ermöglichen damit auch Wärmegewinne im Winter. Zudem sind die Kollektoren wartungsarm und haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren. Laut einem Gutachten des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung zur Globalen Umweltveränderung werde Solarenergie langfristig die wichtigste Energiequelle der Menschheit, beton die UVS. Bereits in 50 Jahren könnten 30 Prozent des Energieverbrauchs aus Solarwärme und Solarstrom gedeckt werden und bis zum Ende des Jahrhunderts sollen es sogar zwei Drittel sein.

15.08.2004   Quelle: UVS

Schließen