Energieagentur NRW empfiehlt, langfristig Energie zu sparen

Steigende Ölpreise belasten Nerven und Geldbeutel der Bundesbürger. Und das gilt nicht nur für die Autofahrer. Auch Hausbesitzer rechnen mit spitzem Bleistift: Wie teuer wird die nächste Heizöl- oder Gasrechnung wohl werden? „Für den Hausbesitzer gilt dabei das selbe wie für den Autofahrer: Je höher der Öl- bzw. Gaspreis, desto lohnender ist die sparsame Fahrweise“, […]

Steigende Ölpreise belasten Nerven und Geldbeutel der Bundesbürger. Und das gilt nicht nur für die Autofahrer. Auch Hausbesitzer rechnen mit spitzem Bleistift: Wie teuer wird die nächste Heizöl- oder Gasrechnung wohl werden? „Für den Hausbesitzer gilt dabei das selbe wie für den Autofahrer: Je höher der Öl- bzw. Gaspreis, desto lohnender ist die sparsame Fahrweise“, erklärt Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW.  Die Gründe für den Anstieg des Rohölpreises sind laut Energieagentur NRW vielfältig und häufig nicht rational. Deshalb sei eine Prognose kurzfristiger Schwankungen ein gewagtes Unterfangen. Mittel- und langfristig stehe allerdings fest, dass der Preis für ein sich zunehmend verknappendes Gut weiter anziehen wird. „Man muss kein großer Experte sein, um eine nachhaltige Entspannung des Marktes als derzeit illusorisch zu bezeichnen. Im Gegenteil: Spätestens vor der kalten Jahreszeit wird der Heizölpreis saisonbedingt noch einmal nach oben klettern, so Hüttenhölscher. Er rät dennoch davon ab, bereits jetzt den Wintervorrat anzulegen. „Damit würde die Preis-Rallye nur zusätzlich beschleunigt. Besser ist es zu warten, bis sich der Markt wieder beruhigt hat und sich Gedanken darüber zu machen, wie der Energiebedarf insgesamt gesenkt werden kann – so der Pegel im Tank dies zulässt“, so Hüttenhölscher.

Sparpotenziale mit effizienten Heizkesseln, Dämmung und Solarwärme
75 Prozent des Energieverbrauches der Haushalte werden für Heizung und Warmwasser benötigt. Gerade hier bieten sich die größten Einsparpotenziale. Durch eine Wärmedämmung von Dach und Wänden sowie einer Wärmeschutzverglasung in den Fenstern können bei älteren Gebäuden in der Regel zwei Drittel des Heizwärmebedarfs eingespart werden. Bei einem durchschnittlichen Haushalt mit 100 qm Wohnfläche ergäbe das beim derzeitigen Heizölpreis eine Ersparnis von gut 600 Euro im Jahr. Hüttenhölscher weiter: „Wenn man dazu noch einen neuen effizienten Heizkessel installieren lässt, kann eine Heizenergieeinsparung von bis zu 80 Prozent erreicht werden.“ Mittlerweile ist es auch wirtschaftlich sinnvoll, ein neues Haus als „Passivhaus“ zu bauen. Ein Passivhaus benötigt im Schnitt nur noch einen Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Im Gegensatz dazu liegt beim Gebäudebestand der Durchschnitt bei über 20 Litern. Mit einer solarthermischen Anlage zur Unterstützung der Warmwasserbereitung lässt sich zudem 60 Prozent der Energie einsparen, die für die Erwärmung des Warmwassers aufgewendet werden muss.
Maßnahmen zur Energieeinsparung sind vor allem wegen ihres doppelten Effektes reizvoll, betont die Energieagentur NRW. Denn neben dem Geldbeutel schonen sie auch die Umwelt. Im dem Maße wie die Energiekosten sinken, sinkt auch der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase. Die Energieagentur NRW verweist auf eine Fülle von Instrumenten für Hausbesitzer in NRW, die ihr Gebäude zum Energieeffizienzhaus machen wollen: Den Gebäude Check Energie für Altbauten, den Solar Check für Alt- und Neubauten oder die Startberatung Energie. Es gibt Weiterbildungsseminare aus dem Impuls-Programm „Bau und Energie“ vom energieeffizienten Dachausbau bis zur modernen Haustechnik, die landesweit über die Volkshochschulen angeboten werden. Zu dem stehen die Energieberater der Energieagentur NRW Rede und Antwort. Viele weitere Informationen zur Energieeinsparung, Solarenergienutzung und Förderprogrammen sind auf der Internetseite der Energieagentur NRW unter http://www.ea-nrw.de erhältlich.

21.08.2004   Quelle: Energieagentur NRW

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