Energieversorgung: Weltweiter Beitrag der Solarwärme stark unterschätzt

Der Beitrag thermischer Solaranlagen für Warmwasser und Raumheizung wurde bisher stark unterschätzt. Insgesamt waren im Jahr 2001 weltweit 100 Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren installiert. Die aktuelle Statistik der Internationalen Energieagentur (IEA) „Solar Heating Worldwide 2001“ zeigt, dass diese Solaranlagen fast 42.000 Gigawattstunden (GWh) zur jährlichen Wärmeversorgung für Warmwasser und Raumheizung liefern.  Dies entspreche der Energieerzeugung von […]

Der Beitrag thermischer Solaranlagen für Warmwasser und Raumheizung wurde bisher stark unterschätzt. Insgesamt waren im Jahr 2001 weltweit 100 Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren installiert. Die aktuelle Statistik der Internationalen Energieagentur (IEA) „Solar Heating Worldwide 2001“ zeigt, dass diese Solaranlagen fast 42.000 Gigawattstunden (GWh) zur jährlichen Wärmeversorgung für Warmwasser und Raumheizung liefern.  Dies entspreche der Energieerzeugung von sieben großen Atomkraftwerken, so der Verband Austria Solar in einer Pressemitteilung. Damit übertreffe die Solarwärme sogar die Windkraft, die im letzten Jahrzehnt weltweit große Erfolge feiern konnte.

Enorme Potenziale ungenutzt

Dennoch werde erst ein geringer Teil der benötigten Wärme mit Solarwärmeanlagen erzeugt. Einer Schätzung internationaler Solarfachleute zufolge könnte die Hälfte des weltweiten Warmwasserbedarfs durch Sonnenkollektoren gedeckt werden sowie ein Viertel des Heizbedarfs. Für Prozesswärme bis 150 Grad Celsius könnten Solaranlagen ein Viertel der Energie liefern, etwa um Autos zu waschen oder zum Pasteurisieren. Für die Gebäudekühlung, einen der weltweit am stärksten wachsenden Märkte, wäre Solarenergie ebenfalls in der Lage, einen beträchtlichen Teil der Energie bereit zu stellen.

Verstärkte Zusammenarbeit von Forschung und Industrie

Um diese enormen Potenziale zu nutzen, sind laut Austria Solar verstärkte Bemühungen in Forschung, Entwicklung und Demonstration erforderlich. Die solare Warmwasserbereitung sei weitgehend ausgereift, bei kompakten Speichern und Raumheizungsanlagen bestehen noch Optimierungspotenziale. Die Technologien zur solaren Kühlung und solaren Prozesswärme stehen erst am Anfang. In einem Treffen der IEA-Forschungsgruppe „Solar Heating and Cooling“ mit europäischen Forschern und Solarwirtschaftsverbänden sei daher vor kurzem ein Memorandum diskutiert worden, um die Zusammenarbeit zwischen der internationalen Solarforschung und Solarwirtschaftsverbänden zu verstärken. Das Treffen vom 7. und 8. September 2004 war Teil der Tagung SOLAR 2004, die bereits zum siebenten Mal in Gleisdorf (Steiermark) mit großer internationaler Beteiligung stattfand.

05.10.2004   Quelle: Verband Austria Solar

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