Germanwatch: Bis 2050 jährliche Klimaschäden von 2.000 Milliarden US-Dollar schon bei einem Grad Erwärmung

Nach der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls durch das russische Parlament und der abschließenden Unterzeichnung durch Präsident Putin kann das Klimaschutzabkommen neunzig Tage nach Übermittlung an die UNO in Kraft treten. Damit komme nach Jahren des Stillstands neuer Schwung in die internationale Klimadebatte. Das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls habe nicht nur positive Effekte auf die Umwelt sondern auch […]

Nach der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls durch das russische Parlament und der abschließenden Unterzeichnung durch Präsident Putin kann das Klimaschutzabkommen neunzig Tage nach Übermittlung an die UNO in Kraft treten. Damit komme nach Jahren des Stillstands neuer Schwung in die internationale Klimadebatte. Das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls habe nicht nur positive Effekte auf die Umwelt sondern auch auf die Wirtschaft, betont Germanwatch e.V. in einer Pressemitteilung.  Denn mit zunehmenden Treibhausgasemissionen und Temperaturen würden auch die volkswirtschaftlichen Schäden steigen – allein für das Jahr 2002 würden die globalen Schäden durch extreme Wetterereignisse auf 55 Milliarden US-Dollar geschätzt. Wenige Tage vor dem Duma-Beschluss habe das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem Wochenbericht 42/04 dargelegt, dass sich bei einer Zunahme um global 1°C gegenüber der heutigen Weltmitteltemperatur die jährlichen Schäden auf bis zu 2.000 Milliarden US-Dollar im Jahre 2050 belaufen könnten, wovon allein auf Deutschland 137 US-Dollar entfallen würden. Über einen Zeitraum von 50 Jahren könnten 214 Billionen (das sind 214.000 Milliarden) US-Dollar volkswirtschaftlicher Schaden entstehen.

Klimapolitische Maßnahmen können wirtschaftlichen Schaden begrenzen

Von den ökonomischen Kosten des Klimawandels bleibe kaum eine Region verschont, denn Anzahl und Stärke der Naturkatastrophen nähmen in allen Teilen der Erde zu. Das zugrundeliegende Simulationsmodell berücksichtige neben direkten ökonomischen Auswirkungen auf die Energieumwandlung, die Landwirtschaft und die Industrie auch Auswirkungen des Klimawandels auf die Ökologie (z.B. Zunahme von Waldbränden, Verluste an Artenvielfalt), aber auch gesundheitlich-ökonomische Aspekte (z.B. Krankheiten, Veränderung der Sterblichkeit). Klimapolitische Maßnahmen, wie beispielsweise der Emissionshandel, könnten das Ausmaß der wirtschaftlichen Kosten zur Minderung der Treibhausgasemissionen entscheidend senken. Der Bericht des DIW stelle dabei dar, wie die Emissionsminderungskosten bei verschiedenen Handlungsansätzen ausfallen, so Germanwatch.

Der DIW-Bericht „Die ökonomischen Kosten des Klimawandels“ von Claudia Kemfert kann als Online-Version (ohne Abbildungen und Tabellen) heruntergeladen werden unter
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs/04-42-1.html

13.11.2004   Quelle: Germanwatch e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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