Experten warnen vor ökonomischen Kosten des Klimawandels

Internationale Fachleute sind sich einig, dass die durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen immer weiter steigen und dies zu einem Klimawandel führt. Deutlicher Ausdruck des Klimawandels seien der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und des Meeresspiegels sowie die Zunahme extremer Wetterereignisse und Naturkatastrophen, die enorme volkswirtschaftliche Schäden verursachen, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW).  […]

Internationale Fachleute sind sich einig, dass die durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen immer weiter steigen und dies zu einem Klimawandel führt. Deutlicher Ausdruck des Klimawandels seien der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und des Meeresspiegels sowie die Zunahme extremer Wetterereignisse und Naturkatastrophen, die enorme volkswirtschaftliche Schäden verursachen, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW).  Auf einer Pressekonferenz der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V. (UVS) am 18.11.2004 präsentierte Joachim Ziesing vom DIW neueste Zahlen. Die ökonomischen Schäden extremer Wetterereignisse seien in den letzten drei Jahrzehnten um den Faktor 15 gestiegen. Im Jahre 2002 habe die Versicherung der Münchner Rück die globalen Schäden auf 55 Milliarden US-Dollar beziffert. Der kräftige Anstieg der Schäden sei auch damit zu erklären, dass die vom Klimawandel besonders betroffenen Küstenregionen zunehmend stärker besiedelt werden.

Volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe

In der weiteren Fortschreibung des ökonomischen Trends der Daten der Münchner Rück würden die Schäden bis zum Jahr 2050 um das Zehnfache steigen, auf über 600 Milliarden Euro. In den von Naturkatastrophen gefährdeten Gebieten (Hochwasserregionen, Küstenzonen etc.) werden Versicherungen bei steigenden Eintrittswahrscheinlichkeiten von Naturkatastrophen immer weniger bereit sein, die möglichen Schäden zu versichern, so das DIW.

Bei einer Temperatursteigerung um ein 1 Grad Celsius könnten globale Schäden bis zu 214 Billionen US-Dollar über einen Zeitraum von 50 Jahren auftreten. Werden die Treibhausgase nicht genügend vermindert, um eine solche Temperaturerhöhung zu vermeiden, würden in Deutschland alles in allem Schäden durch Naturkatastrophen in Höhe von 137 Milliarden. Euro bis zum Jahre 2050 auftreten können. Diese Ausgaben würden in der Volkswirtschaft an anderer Stelle fehlen, was die ökonomischen Wachstumseffekte mindere und zu zusätzlichen Wohlfahrtseinbußen führe.

Deutliche Reduktion der Treibhausgase bis 2100 notwendig

Um den Klimawandel zu mildern oder gar zu verhindern, müssen die Treibhausgasemissionen laut DIW drastisch gesenkt werden. Klimaexperten gehen davon aus, dass eine Reduktion der Treibhausgase um 60 bis 80 % bis zum Jahr 2100 notwendig wäre. Aufgrund der Langlebigkeit der Treibhausgase in der Atmosphäre müssen die verantwortlichen Staaten möglichst schnell mit dieser drastischen Reduktion beginnen, fordert das DIW. Hauptverantwortliche Staaten seien die USA, die für den Großteil aller weltweit emittierten Treibhausgase verantwortlich seien, gefolgt von China, Europa, Russland und Japan. Eine wirksame Klimaschutzpolitik müsse vor allem Ländern mit hohen Treibhausgasemissionen verbindliche Ziele zur Emissionsvermeidung abverlangen.

Der Wochenbericht des DIW mit dem Titel „Die ökonomischen Kosten des Klimawandels“ ist veröffentlicht unter http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs/04-42-1.html

19.11.2004   Quelle: DIW, UVS   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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