Energieoptimiertes Bauen: Forschergruppe macht Schulneubau mit Solarenergie fit

Im Rahmen des Forschungsprojektes „SolarBau:MONITOR“ betreuen Forscher der Hochschule Biberach den Neubau des Kreis-Berufsschulzentrums Biberach, das jetzt offiziell übergeben wurde. Prof. Dr.-Ing. Roland Königsdorff und Dr.-Ing. Stephan Heinrich sowie Dipl.-Ing. Andreas Köhler haben für den FH-Studiengang Gebäudeklimatik/Gebäudetechnik die wissenschaftliche Begleitung und messtechnische Evaluierung des Neubaus übernommen.  Ihre Untersuchungen konnten eingebunden werden in das Forschungsprojekt SolarBau, […]

Im Rahmen des Forschungsprojektes „SolarBau:MONITOR“ betreuen Forscher der Hochschule Biberach den Neubau des Kreis-Berufsschulzentrums Biberach, das jetzt offiziell übergeben wurde. Prof. Dr.-Ing. Roland Königsdorff und Dr.-Ing. Stephan Heinrich sowie Dipl.-Ing. Andreas Köhler haben für den FH-Studiengang Gebäudeklimatik/Gebäudetechnik die wissenschaftliche Begleitung und messtechnische Evaluierung des Neubaus übernommen.  Ihre Untersuchungen konnten eingebunden werden in das Forschungsprojekt SolarBau, initiiert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) mit der Zielsetzung, der Energieeinsparung durch Solarenergienutzung auch im Nichtwohnungsbau den Weg zu ebnen.

Laufende Überwachung und Optimierung

Das Förderprogramm „Energieoptimiertes Bauen“, kurz SolarBau, umfasst bundesweit 23 Bauprojekte. Für das Forschungsvorhaben der Hochschule Biberach wurden insgesamt rund 430.000 Euro Fördermittel bewilligt. Der Neubau zur Erweiterung der Gebhard-Müller-Schule wurde mit hohem energetischen Standard geplant und gebaut. Diese Zielsetzung wird nun im laufenden Betrieb überwacht und optimiert: Die Hochschule Biberach überprüft durch ein zweijähriges Mess- und Evaluierungsprogramm die tatsächliche Erreichung der Planungswerte – die Anforderungen der Energieeinsparungsverordnung EnEV werden um mehr als 40 Prozent unterschritten – und optimiert das Betriebsverhalten entsprechend.

Vollständige Energiebilanz für Wärme, Kälte und Strom

Das Forschungsprojekt gliedert sich in zwei Phasen. In der ersten (wissenschaftliche Begleitung) werden gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Ebert-Ingenieure München als Auftragsnehmer die tageslichttechnische Optimierung untersucht, die Simulation zur Betriebsoptimierung der technischen Anlagen sowie ein dynamisches Energieflussmodell mit internetbasierter Visualisierung erstellt. In der zweiten Phase (messtechnische Evaluierung) ermöglicht ein von der Hochschule entwickeltes Messkonzept eine vollständige Energiebilanz für Wärme, Kälte und Strom sowie alle wesentlichen technischen Zustände. Die dafür erforderlichen Geräte wurden während der Bauphase installiert; der Inbetriebnahme schließt sich nun die zweijährige Mess-, Auswertungs- und Betriebsoptimierungsphase durch Prof. Koenigsdorff und seine Mitarbeiter an. Die gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse fließen unmittelbar in die Lehre der Hochschule und somit in die Ausbildung innerhalb des Studienganges Gebäudeklimatik/Gebäudetechnik. Beispielsweise wurde innerhalb des Forschungsprojektes eine Diplomarbeit vergeben, welche die geforderte Luftdichtigkeit der Gebäudehülle messtechnisch überprüft. Denn für ein derart komplexes Gebäude eignen sich die üblichen Standardverfahren nicht mehr, so dass neue Messmethoden erprobt und zur Anwendungsreife gebracht werden müssen.

11.12.2004   Quelle: Fachhochschule Biberach   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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