Trittin: Globale Energiewende nutzt dem Klima und der Wirtschaft

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat auf die Notwendigkeit und die Chancen einer globalen Energiewende hingewiesen. „Angesichts des wachsenden Energiehungers auf der Welt und des fortschreitenden Klimawandels müssen wir in der Energiepolitik global umsteuern. Weg vom Öl und Atom, hin zu mehr Energieeffizienz in Umwandlung und Verbrauch von Energie und ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien sind […]

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat auf die Notwendigkeit und die Chancen einer globalen Energiewende hingewiesen. „Angesichts des wachsenden Energiehungers auf der Welt und des fortschreitenden Klimawandels müssen wir in der Energiepolitik global umsteuern. Weg vom Öl und Atom, hin zu mehr Energieeffizienz in Umwandlung und Verbrauch von Energie und ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien sind das Gebot der Stunde“, betonte Trittin am 16.03.2005 in London vor Energie- und Umweltministern aus 20 Staaten.  Ausbau der Erneuerbaren hat den deutschen Unternehmen eine internationale Spitzenposition eingebracht

Mit Blick auf die von der Bundesregierung eingeleitete Energiewende unterstrich der Bundesumweltminister, dass ein Umsteuern nicht nur machbar, sondern auch wirtschaftlich von Vorteil sei. „Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien hat den deutschen Unternehmen, allen voran der Windbranche, eine internationale Spitzenposition eingebracht. Klimafreundliche Technologien sind ein Wettbewerbsvorteil im harten Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt. Erneuerbare Energien helfen, die globale Armut zu überwinden und schaffen neue Arbeitsplätze – allein in Deutschland gut 120.000“, so Trittin.

Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen

Vor dem Hintergrund des vereinbarten Atomausstiegs betonte Trittin, dass in Deutschland der Anteil der Atomenergie bis 2020 auf Null zurückgehen werde. Gleichzeitig stehe eine Erneuerung des deutschen Kraftwerkparks in den nächsten 20 Jahren in einer Größenordnung von rund 40.000 Megawatt an. Trittin: „Wir sind dabei, unseren Energiemix neu zu komponieren. Wir wollen den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen, das heißt im Vergleich zu heute verdoppeln. Fossile Energieträger wie Gas und Kohle werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, aber in sehr viel effizienteren Kraftwerken als heute.“ Weltweit stehen in den kommenden Jahren beträchtliche Investitionen in die Energieinfrastruktur an. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur betragen sie in den nächsten 25 Jahren etwa 16 Billionen US-Dollar.

Auf Einladung Großbritanniens haben die Energie- und Umweltminister aus 20 Staaten zwei Tage lang am „runden Tisch“ über die Herausforderungen und Chancen einer klimafreundlichen Energieversorgung beraten. Im Mittelpunkt standen erfolgreiche Instrumente und geeignete Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Energiepolitik, zudem die Entwicklung klimafreundlicher Energietechnologien wie Effizienztechnologien, die erneuerbaren Energien und deren Markteinführung. Neben den G8-Staaten nahmen auch weitere Industrie- sowie Schwellen- und Entwicklungsländer teil, darunter Brasilien, China und Südafrika. Das Treffen war am 15.03.2005 vom britischen Schatzkanzler Gordon Brown eröffnet worden.

Klimaschutzpolitik muss über Kyoto hinausgehen

Trittin betonte, dass die internationale Klimaschutzpolitik über die erste Phase des Kyoto-Protokolls hinaus fortgeschrieben werden müsse: „Wir dürfen nicht stehen bleiben. Bis Mitte des Jahrhunderts müssen wir die weltweiten Emissionen um bis zu 50 Prozent senken. Damit die Länder des Südens ein Recht auf Entwicklung entfalten können, müssen die Industrieländer deutlich reduzieren. Das Kyoto-Protokoll liefert die Instrumente, Klimaschutz kosteneffizient zu erreichen. So wird der Emissionshandel, der gerade in Europa startet, einen Investitionsschub in hocheffiziente Kraftwerke auslösen.“

17.03.2005   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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