European Energy Award 2005 für Bochum, Oberhausen und Bocholt

Drei Städte in Nordrhein-Westfalen wurden für ihre beispielhaften Anstrengungen zur Reduzierung des kommunalen Energieverbrauchs mit dem European Energy Award 2005 (eea) ausgezeichnet. Staatssekretär Jörg Hennerkes vom nordrhein-westfälischen Energieministerium überreichte die Auszeichnung am 14.04.2005 in Bochum gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, dem Leiter der Energieagentur NRW.  Der eea wird an europäische Kommunen verliehen, die sich […]

Drei Städte in Nordrhein-Westfalen wurden für ihre beispielhaften Anstrengungen zur Reduzierung des kommunalen Energieverbrauchs mit dem European Energy Award 2005 (eea) ausgezeichnet. Staatssekretär Jörg Hennerkes vom nordrhein-westfälischen Energieministerium überreichte die Auszeichnung am 14.04.2005 in Bochum gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, dem Leiter der Energieagentur NRW.  Der eea wird an europäische Kommunen verliehen, die sich erfolgreich an einem Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren beteiligt haben, welches das Engagement der Stadt oder Gemeinde für ein nachhaltiges Energiemanagement aufzeigt. Deutschlandweit werden in diesem Jahr insgesamt sechs Städte ausgezeichnet. Die Energieagentur NRW ist im Auftrag des Energieministeriums regionaler Träger des European Energy Award in NRW.

„Die Städte leisten mit dieser Auszeichnung nicht nur einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz, sondern entlasten gleichzeitig ihre kommunalen Haushalte“, gratulierte Staatssekretär Hennerkes den Kommunen. „Das Land NRW hat bei der Entwicklung des eea im Rahmen des 5. Forschungsrahmenprogramms der EU intensiv mitgewirkt. Drei Punkte sind für den langfristigen Erfolg beim städtischen Energiemanagement entscheidend: ein gut durchdachtes Energiekonzept, eine stringente Umsetzung im kommunalen Alltag und – last not least – eine externe Bewertung durch unabhängige Experten“, so Hennerkes. Indirekt stelle der eea auch die wirtschaftliche
Innovationsfähigkeit der Region unter Beweis. „Die eea-Teilnehmer müssen sich die Auszeichnung regelmäßig neu verdienen.
Wer nachlässt, kann den Award auch verlieren“, warnt der Staatssekretär.

Bochum: Umweltfreundliche Mobilität und Ökostrom

Ausgangsbasis in Bochum war das Klimaschutzkonzept, das unter Federführung des städtischen Umweltamtes umgesetzt wird. Schwerpunkte liegen bei den Themen Mobilität und Ökostrom. So konnte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz auf ein optimiertes Busliniennetz verweisen, das den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) attraktiver und wirtschaftlicher machen soll. Knapp 2.000 Privathaushalte beziehen in Bochum ausschließlich Ökostrom aus Wasserkraft. Hinzu kommen Gewerbekunden sowie die über 60 Grundschulen innerhalb der Stadtgrenzen, die Laudator Prof. Hermann-Josef Wagner von der Ruhr-Universität Bochum besonders beeindruckten.

Oberhausen: Kraft-Wärme-Kopplung und industrielle Abwärme

Oberhausen hat bereits frühzeitig und weit reichend auf den Aufbau der Kraft-Wärme-Kopplung gesetzt. Die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung aus zwei Gas-Heizkraftwerken leistet einen Beitrag zur kommunalen Energieeffizienz. Zusätzlich nutzt die Stadt industrielle Abwärme eines großen Chemieunternehmens für das Fernwärmenetz. Laudator Hans-Peter Hübner, Leiter des Hans-Sachs-Berufskolleg in Oberhausen, lobte, dass diese optimierte Energieversorgung auch beim innerstädtische Flächenrecycling zur Anwendung kam. So wurden frühere Industriestandorte sowohl an das Fernwärmenetz angeschlossen als auch mit guten ÖPNV-Anbindungen ausgestattet. Den Preis in Empfang nahm Oberbürgermeister Klaus Wehling.

Bocholt: energieeffizienter Gebäudebestand, Förderprogramm zur Wärmedämmung

Bocholt kann auf die besten Ergebnisse des externen Audits verweisen. Einen Namen hatte sich die Stadt bereits als eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands gemacht (33 Prozent Radverkehr). Den Schwerpunkt für den eea legte Bocholt allerdings auf einen energieeffizienten Gebäudebestand. Beim Passivhaus-Projekt Biemenhorst erhielten bevorzugt solche Baufamilien den Zuschlag für ein geeignetes Grundstück, die sich einer zukunftsorientierten, energieeffizienten Bauweise verschrieben haben. Der Laudator für Bocholt, Pfarrer Dr. Klaus Winterkamp, sprach Biemenhorst in seiner Rede Pilotfunktion für die gesamte Region Münsterland zu. Energieeffizienz auch für die lokale Wirtschaft: Die „Kampagne Altbau optimal“ umfasse neben einem städtischen Förderprogramm zur Wärmedämmung älterer Gebäude auch Thermografieaktionen und Blower-Door-Tests. Stadtbaurat Ulrich Plaßlick, Dezernent für Planung, Umwelt und Bau nahm den Preis entgegen.

Kommunen in NRW, die beim EEA teilnehmen wollen, wenden sich an die Geschäftsstelle des European Energy Award NRW, c/o B.&S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH, Maren Kornmann, Stadtwaldgürtel 4, 50931 Köln, Tel.: 0221/3777685, Fax.: 0221/3777687, mailto:mkornmann@bsu-koeln.de

16.04.2005   Quelle: Energieagentur NRW   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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