BMU: Atomkraftwerk Obrigheim wird in Kürze stillgelegt

In Kürze soll das älteste noch betriebene Atomkraftwerk Deutschlands vom Netz gehen, berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung. Mit dem AKW Obrigheim werde nach dem im Jahr 2002 gesetzlich beschlossenen Atomausstieg bereits der dritte Atommeiler stillgelegt. Schon 2003 seien Mülheim-Kärlich und Stade abgeschaltet worden.  Ein Drittel des Atomausstiegs sei bereits geschafft: Von der im […]

In Kürze soll das älteste noch betriebene Atomkraftwerk Deutschlands vom Netz gehen, berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung. Mit dem AKW Obrigheim werde nach dem im Jahr 2002 gesetzlich beschlossenen Atomausstieg bereits der dritte Atommeiler stillgelegt. Schon 2003 seien Mülheim-Kärlich und Stade abgeschaltet worden.  Ein Drittel des Atomausstiegs sei bereits geschafft: Von der im Atomkonsens vereinbarten Gesamtstrommenge von rund 2.623 Milliarden Kilowattstunden bleibe noch eine Reststrommenge von rund 1.800 Milliarden Kilowattstunden, so das BMU.

„Gewaltiges Katastrophenpotenzial und strahlender Müll“

Trotz milliardenschwerer staatlicher Subventionen habe sich die Atomkraft ökonomisch nie richtig durchsetzen können, heißt es in einer BMU-Pressemitteilung. Atomenergie finde in Deutschland keine Akzeptanz. Sie berge ein „gewaltiges Katastrophenpotenzial“ und produziere strahlenden Müll für die Ewigkeit. Sie kann laut BMU weder das Klima retten, noch sei sie ein Arbeitsplatzmotor. Aber sie könne zu militärischen Zwecken für den Bau von Atombomben missbraucht werden, warnt das Bundesumweltministerium. Und für die weltweite Energieversorgung sei die Kernenergie mit einem Anteil von sechs Prozent der Primärenergie von untergeordneter, zu vernachlässigender Bedeutung. Nur 31 von 191 Staaten besäßen überhaupt Atomkraftwerke.

Deutschland Weltmeister bei Wind- und Sonnenenergie

Die Bundesregierung habe 1998 mit einer weit zukunftsfähigeren Energiepolitik die Energiewende eingeleitet, betont das BMU. Heute sei Deutschland Vorreiter beim weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien sowie Weltmeister bei Wind- und Sonnenenergie. Längst sei die Stromproduktion von Mülheim-Kärlich, Stade und Obrigheim ersetzt worden durch moderne, klima- und menschenfreundliche Energien aus Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme und Wasser. Das schaffe auch viele Arbeitsplätze: Rund 130.000 Arbeitsplätze gebe es bereits in diesem Bereich.

BMU veröffentlicht „Magazin zum Abschalten“

Das Bundesumweltministerium hat aus Anlass der Abschaltung des württembergischen Atomkraftwerks eine Broschüre veröffentlicht mit dem Titel „Obrigheim – Magazin zum Abschalten“. Es informiere über den Ausstieg aus der Atomkraft und die Energiewende – von Tschernobyl über Obrigheim bis hin zum weltweiten Boom der erneuerbaren Energien.

„Obrigheim – Magazin zum Abschalten“ ist erhältlich im Internet unter der Adresse: http://www.bmu.de/35362

28.04.2005   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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