Hans-Josef Fell: Atomstrom wird durch erneuerbare Energien ersetzt

Der Wegfall des am 11.05.2005 abgeschalteten Atomkraftwerks Obrigheim werde vom Zubau erneuerbarer Energien kompensiert, erwiderte Hans-Josef Fell MdB, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, anlässlich von Vorwürfen des CSU-Generalsekretärs Söder. Söder hatte im Bayerischen Rundfunk vor den negativen Folgen eines Atomausstiegs gewarnt und geäußert, erneuerbare Energien würden nicht im notwendigen Umfang […]

Der Wegfall des am 11.05.2005 abgeschalteten Atomkraftwerks Obrigheim werde vom Zubau erneuerbarer Energien kompensiert, erwiderte Hans-Josef Fell MdB, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, anlässlich von Vorwürfen des CSU-Generalsekretärs Söder. Söder hatte im Bayerischen Rundfunk vor den negativen Folgen eines Atomausstiegs gewarnt und geäußert, erneuerbare Energien würden nicht im notwendigen Umfang zur Verfügung stehen. „Jährlich steigt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung seit 2000 um etwa 1%! Obrigheim hingegen trägt zu weniger als 1% der Stromversorgung bei“, kontert Fell in seinem Newsletter.  Auch in Zukunft werde der CO2 Ausstoß zurückgehen, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien in Verbindung mit möglichen Stromsparmaßnahmen forciert fortgesetzt werde, so Fell. Dies habe erst vor Wochen eine Studie ergeben, die von Eurosolar in Auftrag gegeben worden war. Danach könnten über die Atomkraftwerke hinaus sogar die alten Kohlekraftwerke durch erneuerbare Energien ersetzt werden, betont Fell. Söder irre, wenn er sagt, dass mit dem Abschalten der Atomkraftwerke Atomstrom aus Osteuropa hinzugekauft werden müsse.

Opposition verunsichert Branche

Offensichtlich sei allerdings, dass der Widerstand der CSU gegen die erneuerbaren Energien, die Branche verunsichere. Die Ablehnung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die „Querschüsse“ gegen das Biogas im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das Festhalten an einer nuklear-orientierten Forschungspolitik und die Behinderung des Ausbaus der Windkraft in Bayern freuten zwar die Stromkonzerne, schadeten aber dem Klimaschutz und der Wirtschaft, stellt Fell fest. Negative Auswirkungen fürchtet Fell vor allem auf die 130.000 Arbeitsplätze in der Branche der erneuerbaren Energien, die schon heute die zirka 40.000 Stellen in der Atomindustrie deutlich überstiegen.

14.05.2005   Quelle: Ihr Hans Josef Fell (MdB)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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