Marburg investiert 1,9 Millionen Euro in Solarkraftwerke

Die Universitätsstadt Marburg wird in diesem Jahr kräftig in Solarstromanlagen investieren. Das von einer Bürgerinitiative in Zusammenarbeit mit dem Magistrat im Jahr 2003 eingeführte Bürgerbeteiligungsmodell will die Stadt nun selbst für solare Großinvestitionen im sozialen Wohnungsbau nutzen. Die rot-grüne Mehrheit in der Marburger Stadtverordnetenversammlung hatte bereits im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Euro für Solarstromanlagen in […]

Die Universitätsstadt Marburg wird in diesem Jahr kräftig in Solarstromanlagen investieren. Das von einer Bürgerinitiative in Zusammenarbeit mit dem Magistrat im Jahr 2003 eingeführte Bürgerbeteiligungsmodell will die Stadt nun selbst für solare Großinvestitionen im sozialen Wohnungsbau nutzen. Die rot-grüne Mehrheit in der Marburger Stadtverordnetenversammlung hatte bereits im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Euro für Solarstromanlagen in den städtischen Haushalt eingestellt, für die 80.000-Einwohner-Stadt eine große Summe.
  Ein Team um Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) hat nun dafür gesorgt, dass die Elektro-Rühl GmbH auf Dächern der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau die ersten Solarstromanlagen aus Mitteln der Stadt installieren konnte, nachdem die nutzbare Dachfläche auf den Schulgebäuden ausgeschöpft worden war. „Wir werden die 1,9 Millionen Euro noch in diesem Jahr vollständig mit Photovoltaik-Anlagen verbauen“, erklärt Bürgermeister Dr. Kahle. „Und für das nächste Jahr werde ich mich bei den Stadtverordneten erneut für eine stattliche Summe einsetzen“, kündigt Kahle an.

Klimaschutz und Wertschöpfung vor Ort

Die Chancen für eine Fortführung des Programms seien ausgezeichnet, weil die Koalitionsfraktionen voll hinter dem Projekt stünden, das in diesem Jahr eine solare Spitzenleistung von 430 kWp erzielen soll. „Mit unserer Energiepolitik wollen wir Marburg als Hochburg der erneuerbaren Energien weiter stärken“, sagt Dr. Ralf Musket, Stadtverordneter und Vorsitzender des SPD-Arbeitskreises Umwelt und Energie. Die Stadt habe erkannt, dass die Solarinvestition gleich mehrere Vorteile biete. Neben dem Klimaschutz werde die Stadt mittelfristig Geld erwirtschaften und die Wertschöpfung in der Region steigern. Die Installationsfirma Elektro-Rühl und auch deren Großhandelspartner Wagner & Co Solartechnik GmbH haben ihren Sitz im Marburger Umland. „Unser Motto ist: Aus der Region, für die Region“, so Bürgermeister Dr. Kahle.

Bürgerbeteiligung mit städtischer Bürgschaft

Vor dem 1,9-Million-Euro-Programm konnten Stadt und GeWoBau seit dem Jahr 2003 rund 500.000 Euro aus Mitteln der Bürger für Solarstromanlagen einwerben. Das in Marburg besonders erfolgreich laufende so genannte „Butzbacher Modell“ sichert den Bürgern einen jährlichen Zinsgewinn von 4 Prozent zu. Die Einlagen der Bürger, mindestens 500 Euro, werden als Darlehen behandelt, für das die Stadt eine Bürgschaft übernimmt. Über die Marburger Bürger hinaus können sich alle Interessierten an diesem Programm beteiligen. Ansprechpartner bei der GeWoBau ist Herr Spratte. Er ist telefonisch erreichbar unter 06421 / 91 11 13.

30.06.2005   Quelle: Fabio Longo   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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