Offizieller Baubeschluss für 100 MW-Wasserkraftwerk Rheinfelden

Der Bau des neuen Wasserkraftwerkes in Rheinfelden könne zügig und ohne Unterbrechung bis voraussichtlich 2011 vollendet werden, berichtet die Energiedienst Holding AG in einer Pressemitteilung. Der Aufsichtsrat der Energiedienst AG habe den Baubeschluss mit Zustimmung des Verwaltungsrates der Energiedienst Holding AG und des Aufsichtsrates der EnBW Energie Baden-Württemberg AG am 30. Juni 2005 gefasst und […]

Der Bau des neuen Wasserkraftwerkes in Rheinfelden könne zügig und ohne Unterbrechung bis voraussichtlich 2011 vollendet werden, berichtet die Energiedienst Holding AG in einer Pressemitteilung. Der Aufsichtsrat der Energiedienst AG habe den Baubeschluss mit Zustimmung des Verwaltungsrates der Energiedienst Holding AG und des Aufsichtsrates der EnBW Energie Baden-Württemberg AG am 30. Juni 2005 gefasst und dafür Mittel in Höhe von 277 Millionen Euro freigegeben.
  Mit dieser Investition werde die Kraftwerksleistung am historischen Wasserkraft-Standort in Rheinfelden von derzeit 26 Megawatt (MW) auf 100 MW erhöht. Die jährliche Stromproduktion soll sich von derzeit 190 Millionen Kilowattstunden (kWh) auf 600 Millionen kWh mehr als verdreifachen. Im Vergleich zum bundesdeutschen Energieträgermix würden dadurch jährlich rund 348.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, heißt es in der Pressemitteilung.

Über den unmittelbaren Weiterbau, nach Fertigstellung von sechs Wehrfeldern des neuen Stauwehres, sei aufgrund der politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen lange Zeit diskutiert worden. Das jetzt von den Aufsichtsratsgremien genehmigte Kraftwerksprojekt sei das Resultat langjähriger, umfangreicher Planungen und Abwägungen zwischen ökologischen und ökonomischen Anforderungen. Gleichzeitig seien die aktuellen Entwicklungen und Vorgaben der Energie- und Umweltpolitik zu berücksichtigen. Ebenso habe der Strompreis an den Börsen und die künftigen Prognosen dazu sorgfältig interpretiert werden müssen, so die Energiedienst Holding AG.

Regenerative Erzeugungsanlagen profitieren vom Emissionshandel

Die zu Produktionsbeginn errechneten Stromgestehungskosten des neuen Wasserkraftwerks lägen heute zwar noch deutlich über dem aktuellen Marktwert von vergleichbarem Strom. Die Betreiberin, die Energiedienst AG in Rheinfelden, rechne jedoch damit, dass sich die Preissituation bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2011 und in den darauffolgenden Jahren positiv für das neue Wasserkraftwerk entwickeln werde. Diese Markteinschätzung basiere darauf, dass europaweit heute noch sehr preiswert betriebene Kraftwerkskapazitäten durch neue teure Investitionen ersetzt werden müssen. Gleichzeitig werde die fossile Stromproduktion durch die Einführung des CO2-Zertifikatehandels zusätzlich verteuert und regenerative Erzeugungsanlagen profitierten indirekt vom Zertifikatehandel.

Mehr saubere Energie – mehr Ökologie

Im neuen Maschinenhaus auf der Schweizer Rheinseite sollen bis 2011 vier Rohrturbinen mit einem Laufraddurchmesser von 6,5 Meter und einer Leistung von je 25 Megawatt installiert werden. Die prognostizierte Jahresproduktion von rund 600 Millionen kWh reiche aus, um fast 200.000 Haushalte mit regenerativer Energie aus Wasserkraft zu versorgen. Trotz dieser Verdreifachung der heutigen Stromproduktion werde sich die ökologische Situation des Hochrheins am Kraftwerksstandort Rheinfelden nachhaltig verbessern, so die Energiedienst Holding AG. Hierzu seien etliche Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, darunter die Renaturierung verschiedener Uferabschnitte zwischen Wyhlen und Rheinfelden, die gerade in Betrieb gegangene Fischaufstiegsanlage am neuen Stauwehr in Rheinfelden sowie die Gestaltung eines naturnahen Umgehungsgewässers aus dem bisherigen Kraftwerkskanal.

06.07.2005   Quelle: Energiedienst Holding AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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