Trittin: US-Initiative keine Alternative zum Kyoto-Protokoll

Verstärkte Anstrengungen in der internationalen Zusammenarbeit sind dringend notwendig, um den Klimawandel zu verhindern. Wenn die USA und Australien sich dazu bekennen, dass der fortschreitende Klimawandel dringend Maßnahmen zur CO2-Reduktion erfordert, ist dies zu begrüßen. Regionale Technologieabkommen können die multilaterale Zusammenarbeit unterstützen, sie sind aber kein Ersatz und keine Alternative für die globale Klimarahmenkonvention und […]

Verstärkte Anstrengungen in der internationalen Zusammenarbeit sind dringend notwendig, um den Klimawandel zu verhindern. Wenn die USA und Australien sich dazu bekennen, dass der fortschreitende Klimawandel dringend Maßnahmen zur CO2-Reduktion erfordert, ist dies zu begrüßen. Regionale Technologieabkommen können die multilaterale Zusammenarbeit unterstützen, sie sind aber kein Ersatz und keine Alternative für die globale Klimarahmenkonvention und das Kyoto-Protokoll mit seinen verbindlichen Reduktionszielen.“ Das erklärte Bundesumweltminister Jürgen Trittin zu Berichten über eine Initiative der USA und Australiens für ein regionales Technologieabkommen zum Schutz des Klimas gemeinsam mit China, Indien und Südkorea. 

Steigerung der Energieeffizienz und erneuerbare Energien

„Wir müssen nicht nur neue Technologien entwickeln, sondern auch bestehende Technologien anwenden, wie zum Beispiel zur Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien“, kommentiert Trittin die Initiative. Das Kyoto-Protokoll liefere die Instrumente, Klimaschutz kosteneffizient zu erreichen. So habe der Emissionshandel, der gerade in Europa beginnt, einen wahren Investitionsboom für neue hocheffiziente Kraftwerke ausgelöst. Der Ausstoß von Kohlendioxid habe nun einen Preis – und dieser werde bei Investitionsentscheidungen berücksichtigt, so Trittin.

Verhandlungen über Kyoto-Verpflichtungen nach 2012 stehen bereits auf der Tagesordnung

Klare, multilaterale Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Ausgestaltung der Energiepolitik und zur Vermeidung gefährlicher Klimaänderungen sind laut Trittin unerlässlich. Bis zur Mitte des Jahrhunderts müssten die weltweiten Emissionen um etwa 50% senken, so der Minister. Deshalb gelte es, den Rahmen für die Zeit nach 2012 dringend fortzuentwickeln – für den Klimaschutz und zur Gewährleistung von Planungs- und Investitionssicherheit. Auf der ersten Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls in Montreal stehe bereits der Prozess für die Verhandlung über weitere Verpflichtungen nach 2012 auf der Tagesordnung.

Globale Energiewende hin zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien

„Angesichts des wachsenden Energiehungers muss eine globale Energiewende eingeleitet werden, weg vom Öl und Atom, hin zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Energie- und Klimaschutzpolitik belegt, dass dies machbar und ein Motor für Wachstum und Beschäftigung ist“, so Trittin

Neue Technologien sollen Treibhausgasemissionen senken

Nach Presseberichten vom 27.07.2005 haben die USA, China, Indien, Südkorea und Australien ein gemeinsames Technologieabkommen geschlossen, dass nach Aussage des australischen Umweltministers Ian Campbell eine Alternative zum Kyoto-Protokoll darstellen soll. Durch den Einsatz neuer Technologien sollen Treibhausgasemissionen reduziert werden, ohne das wirtschaftliche Wachstum zu beeinträchtigen. Die genannten Staaten verursachen nach eigenen Angaben zirka 40 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Das Bundesumweltministerium gehe nicht davon aus, dass die an dem Technologieabkommen beteiligten „Kyoto-Staaten“ dies als Ersatz für das Kyoto-Protoll ansehen, heißt es in der BMU-Pressemitteilung. Das Protokoll, mit dem erstmals völkerrechtlich verbindliche Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen in Industriestaaten vereinbart wurden – zunächst für den Zeitraum 2008-2012 – ist auch von China, Indien, und Südkorea ratifiziert worden. Es ist im Februar dieses Jahres in Kraft getreten. Die USA und Australien sind Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention, haben sich jedoch bisher geweigert, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren.

28.07.2005   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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