Windenergie: Bundesumweltministerium fördert Offshore-Stiftung mit 5 Millionen Euro

Um den Ausbau von Windkraftanlagen in der deutschen Nord- und Ostsee voranzubringen, haben alle wesentlichen Akteure der Wirtschaft eine Offshore-Stiftung gegründet, berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung. Ein Ziel der Stiftung sei, die Errichtung eines Testfeldes für den Ausbau der Windkraft auf hoher See zu ermöglichen.  Auf Antrag der Stiftung fördert das Bundesumweltministerium das […]

Um den Ausbau von Windkraftanlagen in der deutschen Nord- und Ostsee voranzubringen, haben alle wesentlichen Akteure der Wirtschaft eine Offshore-Stiftung gegründet, berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung. Ein Ziel der Stiftung sei, die Errichtung eines Testfeldes für den Ausbau der Windkraft auf hoher See zu ermöglichen.  Auf Antrag der Stiftung fördert das Bundesumweltministerium das Vorhaben mit 5 Millionen Euro, um Technik- und Begleitforschung möglich zu machen. Die Mittel kommen aus dem Forschungsetat für erneuerbare Energien des BMU. „Seegestützte Windparks bergen ein erhebliches Potenzial für eine zukunftssichere und klimafreundliche Energieversorgung. Sie können einen beachtlichen Beitrag dazu leisten, uns unabhängiger vom Öl zu machen“, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Deshalb müsse dieses Potenzial möglichst schnell erschlossen werden. Mit der Stiftung werde ein wichtiger Schritt dazu getan, so Trittin

25.000 MW Windkraftleistung bis 2030 geplant

Ziel der Bundesregierung ist, 2000 bis 3000 Megawatt (MW) Windkraftleistung bis 2010 auf hoher See zu installieren. Bis 2025/2030 sollen es 20.000 bis 25.000 MW sein. Damit könnten laut BMU 15 Prozent des Stromverbrauchs – bezogen auf 1998 – gedeckt werden. In dem Testfeld in der Nordsee soll die Technik von Windenergieanlagen der 5 MW-Klasse getestet und weiterentwickelt werden. Außerdem ist geplant, die ökologische Begleitforschung unter realen Bedingungen durchzuführen. Zu diesem Zweck will die Stiftung die Rechte an einem bereits genehmigten Offshore-Windpark erwerben, in dem das Testfeld errichtet werden soll. Bundesumweltminister Jürgen Trittin überreichte am 6. September dem Präsidenten der Stiftung, dem Bremer Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, den Förderbescheid. „Allein die breite Beteiligung aus verschiedenen Bereichen der deutschen Wirtschaft zeigt, welcher Stellenwert der Stiftung zukommt. Die Wirtschaft wird rund 150 Millionen Euro in dieses Testfeld investieren, die beteiligten Unternehmen tragen damit auch das finanzielle Risiko“, so Trittin.

Wirtschaft beteiligt sich an der Erforschung der Windenergie auf See

An der Gründung der „Stiftung der deutschen Wirtschaft für die verbesserte Nutzung und Erforschung der Windenergie auf See“ (Offshore-Stiftung) sind unter anderem die Windenergieanlagenhersteller Enercon, Multibrid und REpower, die Energieversorger E.ON, EWE und Vattenfall beteiligt. Unternehmen der maritimen Wirtschaft, die Verbände der Windenergiebranche sowie Banken, Versicherungen und Bauunternehmen, zählen ebenfalls zu den Gründern. Im Kuratorium der Stiftung sind auch das Bundesumweltministerium, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sowie die Küstenbundesländer vertreten.

Ersten deutsche Offshore-Windenergieanlagen sollen ab 2007 Strom liefern

Die Stiftung will die Standorte im Testfeld an Betreibergesellschaften verpachten. Die Unternehmen eon-energy-Projects und EWE haben laut BMU bereits ihre Bereitschaft zur Gründung einer solchen Betreibergesellschaft bekundet. Aus der Verpachtung der Anlagenstandorte, der Rendite des Stiftungskapitals, Aufträgen und Spenden sollen die Ziele der Stiftung finanziert werden. Zur Unterstützung dieser Forschungstätigkeiten will die Stiftung einen Wissenschaftlichen Beirat einsetzen, dem neben privaten Forschungseinrichtungen auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Umweltbundesamt (UBA) angehören werden. Im nächsten Jahr soll mit den ersten Arbeiten im Testfeld begonnen werden, so dass sich 2007 die ersten Windenergieanlagen in der deutschen Nord- und Ostsee drehen könnten.

08.09.2005   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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