Greenpeace-Protest an Berliner CDU-Parteizentrale gegen Atompläne der Union

35 Greenpeace-Aktivisten protestieren am 14.09.2005 an der CDU-Parteizentrale in Berlin gegen die Pläne der Union, die Atomenergie auszubauen. Drei Umweltschützer klebten Buchstaben neben ein großes Foto von Kanzlerkandidatin Angela Merkel, dass während des Wahlkampfes an der Parteizentrale zu sehen ist berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung. Dort sei jetzt zu lesen: „Kein neuer Anfang für Atomkraft“. […]

35 Greenpeace-Aktivisten protestieren am 14.09.2005 an der CDU-Parteizentrale in Berlin gegen die Pläne der Union, die Atomenergie auszubauen. Drei Umweltschützer klebten Buchstaben neben ein großes Foto von Kanzlerkandidatin Angela Merkel, dass während des Wahlkampfes an der Parteizentrale zu sehen ist berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung. Dort sei jetzt zu lesen: „Kein neuer Anfang für Atomkraft“. Außerdem will Greenpeace ein 400 Meter langes Banner mit 30.000 Unterschriften von Menschen übergeben, die einen „Rückfall ins Atomzeitalter“ ablehnen.   Das Banner hätten die Umweltschützer im Moment um die Laternenpfähle gewunden. Greenpeace habe die Unterschriften in den letzten sechs Wochen in Deutschland gesammelt.

Das Beste für die Menschen ?

„Was unser Land als Letztes braucht, ist Atomkraft“, so Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. „Denn sie ist schädlich für die Volkswirtschaft, gefährlich für die Bevölkerung und die Menschen in Deutschland wollen sie nicht. Wie kann Angela Merkel dauernd davon reden, das Beste für die Menschen zu wollen und diese offensichtlichen Fakten so penetrant ignorieren?“, fragt Breuer. Ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke mache den Strom nicht billiger, wie einst von der CDU gehofft, betont die Umweltorganisation. Das hätten die Energiekonzerne mehrfach öffentlich ausgeschlossen. Ein Festhalten an der Atomkraft bedeute faktisch auch weniger Arbeitsplätze: Mit jedem Tag, den die Atommeiler länger laufen, würden Milliardeninvestitionen in einen innovativen, modernen Energiepark hinausgeschoben. In der Atomkraft arbeiteten lediglich 35.000 Menschen. Bei den erneuerbaren Energien seien in den letzten Jahren 130.000 Arbeitsplätze entstanden.

30.000 Unterschriften gegen Atomkraft

Bei einer Informationstour zu den Risiken der Atomkraft mit einem Dinosaurier aus Schrott als Symbol für die Uralt-Technologie hat Greenpeace nach eigenen Angaben in 19 Städten Unterschriften gegen Atomkraft gesammelt. Das Ergebnis – 30.000 Unterschriften – soll der CDU präsentiert werden. „Vielleicht fällt es Angela Merkel so etwas schwerer, Volkes Stimme zu überhören“ so Breuer. Schon im Juli habe eine Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace ergeben, dass 60 Prozent der Deutschen wie geplant oder schneller aus der Atomkraft aussteigen wollen. Trotzdem setze die CDU auf diese Technik, die mit dem endlichen Rohstoff Uran betrieben wird und jeden Tag hochradioaktiven Müll produziere, für den es bis heute kein sicheres Endlager gebe.

CDU schließt Neubau von Atomkraftwerken nicht aus

Die CDU mache sich in vielen Punkten für Atomkraft stark, kritisiert Greenpeace. Sie wolle die Laufzeiten, also die Betriebsdauer der Atomkraftwerke verlängern, was die Sicherheitsrisiken gerade der älteren Reaktoren steigere. Sie wolle den Export von Atomtechnologie nach Indien und China zulassen, was eine Gefahr wegen der möglichen Produktion von Atomwaffen darstelle. Außerdem schließe die CDU den Neubau von Atomkraftwerken nicht aus. „Sie will das ganze Horrorkabinett nuklearer Schreckgespenster wieder aus der Mottenkiste zerren. Damit werden keine Chancen Deutschlands genutzt, wie Angela Merkel so gerne wirbt“, sagt Breuer.

14.09.2005   Quelle: Greenpeace e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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