ForschungsVerbund Sonnenenergie fordert Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetz

Um einen beschleunigten Ausbau moderner Technologien zur Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien zu erreichen, sind verbindliche Regelungen notwendig, so der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) in einer Pressemitteilung. Der FVS fordert klare Ziele für den Wärmemarkt und mindestens fünf Prozent erneuerbare Energien bis 2010 sowie die Verabschiedung eines Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetzes (EWG) zum verlässlichen Ausbau vorhandener und zur Erschließung neuer […]

Um einen beschleunigten Ausbau moderner Technologien zur Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien zu erreichen, sind verbindliche Regelungen notwendig, so der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) in einer Pressemitteilung. Der FVS fordert klare Ziele für den Wärmemarkt und mindestens fünf Prozent erneuerbare Energien bis 2010 sowie die Verabschiedung eines Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetzes (EWG) zum verlässlichen Ausbau vorhandener und zur Erschließung neuer Märkte.
 
Erneuerbare Energien aus heimischen Quellen könnten in Deutschland rund die Hälfte des Wärmebedarfs abdecken, betont die Vereinigung außeruniversitärer Forschungsinstitute. Damit hätten die Erneuerbaren ein großes Potenzial zur Treibhausgasminderung und könnten Deutschland unabhängiger machen von teuren Öl- und Erdgasimporten. Die lokale Wertschöpfung würde gesteigert und zehntausende Arbeitsplätze geschaffen.

40 Prozent Erneuerbare bis 2050 technisch machbar

Der FVS hält einen Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung von mindestens 5 Prozent bis 2010 für technisch machbar und wirtschaftlich angemessen. Bis 2020 sollen es 12 Prozent sein und bis zum Jahr 2050 fordert der Verbund 40 Prozent. Wichtig für das Erreichen dieser Ziele sei die Erschließung neuer Märkte. Hierzu gehöre die bisher vernachlässigte Nutzung von Solarenergie in Mehrfamilienhäusern und eine forcierte energetische Sanierung des Gebäudebestands. Besonders wichtig ist laut FVS der deutliche Ausbau von Nahwärmenetzen. Nahwärmenetze sind regional begrenzte Rohrleitungsverbindungen für den Wärmetransport zwischen Gebäuden, gemeinsamen Speichern und Erzeugerstationen. Sie seien für die Nutzung der Erdwärme unerlässlich und sie erweiterten das energetische Anwendungspotenzial von Biomasse und Solarkollektoren in erheblichem Umfang.

EWG soll kalkulierbare Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen

Der FVS empfiehlt die Verabschiedung eines Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetzes (EWG), mit dem der zielorientierte Ausbau der erneuerbaren Energien auf eine langfristig verlässliche Grundlage gestellt werden könne. Das EWG soll Kosten kontinuierlich senken, Technologien vorantreiben sowie stabile und kalkulierbare Rahmenbedingungen für die Investitionen der Wirtschaft schaffen. Eine solche Regelung sollte zur Entwicklung aller erneuerbarer Energien im Wärmemarkt beitragen, Biomasse, solare Wärme und Geothermie. Sie sollte laut FVS Mindestanteile der erneuerbaren Energien am Wärmemarkt anstreben, mittel- und langfristige Entwicklungsziele berücksichtigen und nicht nur auf kurzfristige Kostenoptimierung ausgerichtet sein. Dies sei besonderes bei langfristigen Strukturentscheidungen wichtig, zum Beispiel für den Ausbau von Nahwärmenetzen. Darüber hinaus solle das EWG verursachergerecht gestaltet werden, die Akteure im Wärmemarkt sollen in die Verantwortung für die Erreichung nachhaltiger Systemziele eingebunden werden.

EWG soll wie das EEG unabhängig von öffentlichen Haushalten sein

Der FVS betont, dass die Regelungen auch im Wärmebereich unabhängig von öffentlichen Haushalten sein müssten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bewirke eine jährliche Kostensenkung von 3 bis 5 Prozent der Stromerzeugungskosten aus erneuerbaren Energieträgern. Eine solche Entwicklung sei auch im Wärme- und Kältebereich anzustreben, fordert der FVS. Deutschland habe mit einem Marktanteil von 41 Prozent eine führende Position im europäischen Solarthermie-Sektor, so der FVS. Auch in der Biomassetechnologie stehe Deutschland an erster Stelle. Während der Strom schon zu etwa 11 Prozent aus erneuerbaren Energien komme, seien es bei der Wärmeerzeugung im Jahre 2004 erst 4,2 Prozent. Damit stehe die Nutzung der erneuerbaren Energien zur Heizung und Kühlung von Wohnräumen, Büros und Industriebauten und für die Warmwasserbereitstellung erst am Anfang.

23.09.2005   Quelle: ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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