Pekinger Konferenz setzt Signal für weltweiten Ausbau der Erneuerbaren

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Ergebnisse der Internationalen Konferenz für erneuerbare Energien in Peking als „Meilenstein“ für den weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien und für den globalen Klimaschutz gewertet. „Die Schlusserklärung von Peking unterstreicht die Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft zu verstärkten Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer Energien“, sagte Trittin am Ende der zweitägigen Konferenz in der […]

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Ergebnisse der Internationalen Konferenz für erneuerbare Energien in Peking als „Meilenstein“ für den weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien und für den globalen Klimaschutz gewertet. „Die Schlusserklärung von Peking unterstreicht die Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft zu verstärkten Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer Energien“, sagte Trittin am Ende der zweitägigen Konferenz in der chinesischen Hauptstadt.  Von Peking gehe zudem ein wichtiges Signal nach Montreal, wo Ende November der nächste Klimaschutzgipfel stattfindet. „Peking hat gezeigt, dass erneuerbare Energien eine unmittelbar verfügbare Technologie zur Verringerung der Treibhausgasemissionen sind. Deshalb wird der Fortschritt beim weltweiten Ausbau der Erneuerbaren in Montreal ein wichtiges Thema sein“, so Trittin.

Lob für chinesische Vorreiterrolle

Trittin hob die positive Rolle Chinas in diesem Prozess hervor: „China hat den politischen Willen, die weltweite Nutzung erneuerbarer Energien voranzubringen und gleichzeitig eine internationale Vorreiterrolle dabei zu übernehmen“, sagte Trittin. Dies zeige sich nicht nur daran, dass China die Ausrichtung der Folgeveranstaltung zur „Renewables 2004“ in Bonn übernommen habe, sondern auch an den ehrgeizigen Ausbauzielen, die sich das Land gesetzt habe. Auf der „Beijing International Renewable Energy Conference“ (BIREC) erhöhte der chinesische Vize-Energieminister nochmals die chinesischen Ausbauziele, die er im letzten Jahr bei der „Renewables“-Konferenz in Bonn verkündet hatte: Nunmehr plant China, bis zum Jahr 2020 seinen Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch auf 15 Prozent zu steigern.

China will bis 2020 mehr als 30 Prozent seines Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken

Allein die Windkraftkapazität soll in China bis 2020 auf 30 Gigawatt (GW) ausgebaut werden. Das wäre fast das Doppelte der derzeit in Deutschland installierten Kapazität. Hinzukommen sollen weitere 20 GW aus Bioenergie und 4 GW aus Solarenergie. Zusammen mit großen Wasserkraftanlagen will China bis 2020 insgesamt mehr 30 Prozent seines Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken. Dies zeige die enormen Wirtschaftspotenziale und Chancen gerade für die deutschen Unternehmen, die in diesem Markt weltweit führend seien, heißt es in der BMU-Pressemitteilung.

Preisniveau europäischer Anlagen zu hoch?

In einem „Business-Forum“ parallel zur BIREC forderte der Vizeminister der Nationalen Development and Reform Commission (NDRC), Zhang Guobao, die anwesenden ausländischen Windenergieanlagenbauer auf, beim Ausbau der Windenergie in China mitzuhelfen. Er wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass das aktuelle Preisniveau ihrer Anlagentechnik zu hoch sei. Die europäischen Hersteller müssten sich vielmehr an den Energiepreisen des chinesischen Marktes orientieren. Guobao verwies auf einen Beschluss der chinesischen Regierung, die Steuern für Strom aus erneuerbaren Energien zu halbieren. Die in Peking vertretenen Anlagenhersteller warnten indes davor, mit nicht ausgereifter Technik den Aufbau der chinesischen Windenergie zu gefährden statt auf bewährte und erprobte Anlagen zurückzugreifen. Sie verwiesen darauf, dass sich die Stromgestehungskosten in der Windenergiebranche in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hätten. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit sei aus Sicht der Betreiber nicht die Höhe der unmittelbaren Investitionen, sondern die Summe der über die gesamte Betriebsdauer der Anlage anfallenden Kosten.

Weitere Informationen im Internet unter http://www.birec2005.cn

08.11.2005   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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