Weltrat für Erneuerbare Energien kritisiert Abschlusserklärung der Konferenz von Peking

Das Muster „global reden, national aufschieben“ müsse endlich durchbrochen werden, fordert der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in einer Pressemitteilung. „Das UN-System ist ungeeignet, den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien entschieden voranzutreiben, sagt Hermann Scheer, General Chairman des WCRE. Die an der Beijing International Renewable Energy Conference (BIREC 2005) beteiligten 100 Regierungen hätten sich nicht zu […]

Das Muster „global reden, national aufschieben“ müsse endlich durchbrochen werden, fordert der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in einer Pressemitteilung. „Das UN-System ist ungeeignet, den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien entschieden voranzutreiben, sagt Hermann Scheer, General Chairman des WCRE. Die an der Beijing International Renewable Energy Conference (BIREC 2005) beteiligten 100 Regierungen hätten sich nicht zu einer ambitionierten Strategie aufraffen können, stellt der WCRE fest.   Die Abschlusserklärung („Beijing Declaration on Renewable Energy for Sustainable Development“) gehe an keiner Stelle über frühere unverbindliche Erklärungen hinaus – wie etwa die der Johannesburg-Konferenz 2002 oder jene der „Renewables 2004“ in Bonn.

UN treten weiter auf der Stelle

Die Beijing Declaration verweise stattdessen darauf, dass die UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (UN Commission on Sustainable Development, CSD) die Energieprobleme 2006/2007 zum zentralen Beratungsgegenstand mache. Damit bleibe es bei dem ungeschriebenen Motto der UN-Konferenzen „Global reden, weltweit aufschieben“. „Mit dieser politischen Verfahrensweise tritt die UN jedoch weiter auf der Stelle und bleiben die Chancen Erneuerbarer Energien größtenteils ungenutzt“, rügt der Weltrat. Über die tatsächlichen Widerstände werde nicht geredet, so dass sie auch nicht praktisch überwunden werden könnten.

Erneuerbare sind keine wirtschaftliche Last, sondern große ökonomische Chance

Auf der BIREC 2005 sei in zahlreichen Beiträgen praktisch belegt worden, dass es nicht nur möglich sei, den Anteil erneuerbarer Energien weltweit rasch zu steigern. Es sei auch klar geworden, dass dies keine wirtschaftliche Last für die Volkswirtschaften wäre, sondern eine große ökonomische Chance, heißt es in der WCRE-Pressemitteilung. Erneuerbare Energien könnten das Klima sowohl schneller als auch wirkungsvoller schützen als dies mit dem fossilen Emissionshandel auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls möglich wäre. Erfreulich zeigte sich der WCRE, dass China mit einem Gesetz analog zum deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine dynamische Entwicklung zur Nutzung Erneuerbarer Energien einleiten werde.

„Zeit unverbindlicher Absichtserklärungen ist vorbei“

Neue international angelegte Strategien müssten verfolgt werden, betont der WCRE. Die Weltversammlung für Erneuerbare Energien (World Renewable Energy Assembly, WREA), die der Weltrat und EUROSOLAR vom 26. bis 30. November 2005 in Bonn durchführen, soll diese Strategien formulieren. „Die Zeit unverbindlicher Absichtserklärungen ist vorbei. Die Welt hat in der Frage der Mobilisierung Erneuerbarer Energien keine Zeit mehr zu verlieren“, so der WCRE.

Nähere Informationen zur Weltversammlung für Erneuerbare Energien (WREA) im Internet unter http://www.wrea2005.org.

10.11.2005   Quelle: World Council for Renewable Energy (WCRE) c/o EUROSOLAR e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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