WWF sieht beim Klimagipfel das „Ende der Aufwärmphase“

Der Klimagipfel in Montreal geht in die zweite Woche. Eine wichtige Entscheidung sei bereits in den ersten Tagen gefallen, berichtet der World Wide Fund For Nature (WWF) in einer Pressemitteilung. Am 02.12.2005 seien die so genannten „Marrakesh Accords“ unter Dach und Fach gebracht worden. Damit ist das Regelwerk zum Kyoto-Protokoll nun völkerrechtlich bindend.  „Das ist […]

Der Klimagipfel in Montreal geht in die zweite Woche. Eine wichtige Entscheidung sei bereits in den ersten Tagen gefallen, berichtet der World Wide Fund For Nature (WWF) in einer Pressemitteilung. Am 02.12.2005 seien die so genannten „Marrakesh Accords“ unter Dach und Fach gebracht worden. Damit ist das Regelwerk zum Kyoto-Protokoll nun völkerrechtlich bindend.  „Das ist ein schöner Anfangserfolg“, kommentiert Regine Günther, Leiterin des WWF-Klimaprogramms Deutschland die Entscheidung. Leider habe man sich bislang nicht auf die Bestätigung der Regeln für die so genannte Erfüllungskontrolle (Compliance) einigen können. Damit müssten sich die in der 49. Kalenderwoche anreisenden Minister beschäftigen.

Mehr Engagement der Regierungen nötig, besonders in Europa

Wichtigster Punkt der Verhandlungen in der zweiten Woche ist laut WWF die Weiterführung des Kyoto-Protokolls über die Zeit nach 2012. „Der Startschuss hierfür muss noch in Montreal fallen“, betont Regine Günther. Zentral hierbei seien die Minderungsziele für die Industriestaaten und welche Beiträge die Entwicklungsländer in einem künftigen System leisten wollen und können. Der WWF fordert von den Industrieländern ein eindeutiges Bekenntnis, die CO2-Emissionen nach 2012 deutlich stärker zu senken. Damit der Gipfel ein Erfolg werde, sei mehr Engagement von den Regierungen nötig, betont der WWF. Insbesondere die Europäer hätten sich bislang zu stark zurückgehalten. Die EU-Staaten müssten im Hinblick auf die Entwicklungsländer deutlich machen, dass sie den Klimaschutz auf der Basis des Kyoto-Protokolls zügig vorantreiben wollen. Ein konkreter Zeitplan sei besonders für die Wirtschaft und den Finanzsektor wichtig. Die Unternehmen bräuchten klare Signale, um Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen zu bekommen. Nur so könne der Emissionshandelssektor mittelfristig Erfolg haben, heißt es in der WWF-Pressemitteilung.

Zunächst sind die Industrieländer in der Pflicht

Einige Entwicklungs- und Schwellenländer wie Südafrika oder Papua Neuguinea haben laut WWF in Montreal signalisiert, dass sie bereit sind, ihren Klimaschutzbeitrag zu übernehmen. Solange aber nicht klar sei, ob die Industrieländer ihre Verpflichtungen überhaupt erreichen, sähen sie allerdings für rechtlich verbindliche Zusagen erst einmal die Industrieländer in der Pflicht. Die Beiträge der Entwicklungsländer für die Zeit von 2013-2017 werden laut WWF keine absoluten Emissionsreduktionen sein, wie bei den Industriestaaten. Die Äußerungen des deutschen Umweltministers Sigmar Gabriel bewertet der WWF positiv. Es sei richtig, klar zu machen, dass man notfalls auch ohne die USA voranschreiten werde. Zugleich solle die Tür offen bleiben, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt hinzukommen könnten.

05.12.2005   Quelle: WWF World Wide Fund For Nature   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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