EU-Kommissar Piebalgs fürchtet um Europas Energieversorgung

Der europäische Energiekommissar, Andris Piebalgs, warnt vor der schwindenden Sicherheit der europäischen Energieversorgung. „Wir werden immer verwundbarer“, sagt Piebalgs in der ZEIT. Im Jahr 2030 werde Europa 90 Prozent seines Erdölbedarfs durch Importe decken und mehr als 80 des Erdgasbedarfs. Die Zeiten des billigen Öls seien vorbei, so Piebalgs. Wenn es nicht gelinge, „den Spekulanten […]

Der europäische Energiekommissar, Andris Piebalgs, warnt vor der schwindenden Sicherheit der europäischen Energieversorgung. „Wir werden immer verwundbarer“, sagt Piebalgs in der ZEIT. Im Jahr 2030 werde Europa 90 Prozent seines Erdölbedarfs durch Importe decken und mehr als 80 des Erdgasbedarfs. Die Zeiten des billigen Öls seien vorbei, so Piebalgs. Wenn es nicht gelinge, „den Spekulanten das Handwerk zu legen“, rechne er sogar mit einem weiter steigenden Ölpreis.
 
Er sei „entschlossen, den Klimawandel zu bekämpfen – und zwar heute und mit wirksamen Methoden“, sagt der lettische Kommissar weiter. Wenn Europa sein Klimaschutzziel nicht exakt erreiche, wäre das aber „keine Katastrophe“. Entscheidend sei „die Richtung der Emissionsentwicklung“.

Ohne den Lebensstandard zu senken und ohne dafür einen Cent zu zahlen, könne Europa seinen Energiekonsum um mindestens 20 Prozent vermindern. Auch in der europäischen Außenpolitik müsse der Kampf gegen den Klimawandel höchste Priorität bekommen, fordert Piebalgs in der ZEIT. Eine Renaissance der Kernenergie sehe er nicht, erklärt der Kommissar weiter. Die Entscheidung der neuen deutschen Regierung, am Atomausstieg festzuhalten, strahle auf ganz Europa aus. Ein „billiger Weg für Europa“ sei die Kernenergie ohnehin nicht.

Das komplette Interview ist veröffentlicht in der ZEIT Nr. 50 vom 8. Dezember 2005.

08.12.2005   Quelle: DIE ZEIT   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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