Vor 20 Jahren wurde Joschka Fischer weltweit erster grüner Umweltminister

„Überquellende Mülldeponien, Rhein und Main schadstoffbefrachtet und fast fischfrei, Block C des Atomkraftwerks Biblis in Planung, Sondermüllnotstand, Grundwassermangel, Waldsterben und Wintersmog waren die Probleme als Joschka Fischer weltweit als der erste grüne Umweltminister am 12. Dezember 1985 in Wiesbaden vereidigt wurde,“ erinnern die hessischen Grünen in einer Pressemitteilung.  „Wie viel sich im Umweltschutz nicht zuletzt […]

„Überquellende Mülldeponien, Rhein und Main schadstoffbefrachtet und fast fischfrei, Block C des Atomkraftwerks Biblis in Planung, Sondermüllnotstand, Grundwassermangel, Waldsterben und Wintersmog waren die Probleme als Joschka Fischer weltweit als der erste grüne Umweltminister am 12. Dezember 1985 in Wiesbaden vereidigt wurde,“ erinnern die hessischen Grünen in einer Pressemitteilung.  „Wie viel sich im Umweltschutz nicht zuletzt durch den Einsatz der Grünen in den vergangenen 20 Jahren verbessert hat, zeigt sich, wenn man die Probleme Revue passieren lässt“, so die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag. Statt Mülldeponien zu bauen, setzten die Grünen auf Müllvermeidung und Mülltrennung und viele Deponien seien überflüssig geworden. Die Grube Messel, „das Pompeji der Paläontologie“, konnte gerettet werden und wurde in der zweiten rot-grünen Koalition zum Weltnaturerbe. Die Luftschadstoffe seien damals während des Winters so hoch gewesen, dass Fahrverbote für Autos ohne Katalysator verhängt werden mussten. „Der Katalysator war noch lange nicht serienmäßig in Autos eingebaut, sondern noch eine sehr große Ausnahme“, erinnert sich der heutige Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Tarek Al-Wazir.

Tschernobyl und der Streit um die Hanauer Atomfabriken

In die erste Amtszeit Fischers als Umweltminister fielen 1986 auch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und der Chemieunfall von Sandoz. Das hessische Ministerium für Umwelt und Energie habe das erste Atom-Ausstiegsszenario der Republik vorgelegt. „Leider scheiterte die erste rot-grüne Koalition im April 1987 an dem damaligen Streit um die Hanauer Atomfabriken. Aber in dieser kurzen Zeitspanne wurde vieles in der hessischen Umweltpolitik angestoßen, was heute noch Gültigkeit hat“, ist sich Al-Wazir sicher. Im Mittelpunkt der Umweltpolitik stehe heute stärker als damals der Einsatz gegen Klimaveränderungen, für mehr Energieeffizienz und die Nutzung der erneuerbaren Energien. Umwelt- und Wirtschaftspolitik würden heute nicht mehr als Gegensätze gesehen. Es sei schade, dass Hessen unter der Regierung Koch bundesweit keine Spitzenstellung mehr für eine beispielhafte Umweltpolitik belege, so Al-Wazir. Notwendig wäre es weiterhin.

12.12.2005   Quelle: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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