Schwäbische Mittelstadt Spitzenreiter bei Solar-Kollektoren
Die baden-württembergische Stadt Rottenburg am Neckar hat bundesweit die größte installierte Solar-Kollektorfläche. Mit 3.814,4 Quadratmetern laut Solaratlas der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V. (UVS) führe die schwäbische Kommune die Bestenliste an, berichtet der Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V. in einer Pressemitteilung. Keine andere Stadt in Deutschland habe in nur vier Jahren eine so große Solar-Kollektorfläche wie Rottenburg installiert.
Selbst in großen Städten wie Essen, Dortmund oder auch München seien weniger Kollektorflächen verkauft worden als in der Kommune rund 40 Kilometer südwestlich von Stuttgart. Seit 2001 wurde laut Solar-Einkaufsgemeinschaften in der Region eine Kollektorfläche von insgesamt 3.818,4 m2 installiert. Rottenburg sei damit bundesweiter Spitzenreiter. Die Bauherren erhielten für die Kollektoren eine Förderung von insgesamt 400.000 Euro aus Bundesmitteln.
„Solardorf“ Oberndorf lädt ein zum Solarspaziergang
Einen erheblichen Beitrag zu der Spitzenpositionierung leistete das „Solardorf“ Rottenburg-Oberndorf. Die 1.380 Einwohner zählende Gemeinde installierte bisher insgesamt 700 m2 Kollektorfläche für 63 Solarwärmeanlagen. Das sind 0,5 m2 pro Kopf; Der Bundesdurchschnitt liegt derzeit bei ungefähr 0,056 m2 pro Einwohner. Damit habe es eine Vorreiterrolle, nicht nur in der Stadt. Denn der Multiplikatoreffekt wirke weit über das Dorf hinaus. Ausgewählte Projekte werden der Öffentlichkeit jeden dritten Samstag von 9 – 12 Uhr bei einem Solarspaziergang durch Oberndorf gezeigt. Die Besucher können unter fachkundiger Führung Solaranlagen bei einem Streifzug durch das Dorf besichtigen. Fragen zur Größe, Ausrichtung und Art der Kollektoren werden direkt vor Ort eingehend und verständlich geklärt. Dabei werden auch Lösungen für individuelle Fassaden- oder Dachkollektoren mit hohen technischen wie optischen Anforderungen gezeigt.
Solar gekühlter Schneemann im Rathaus
Eine Attraktion ist seit geraumer Zeit der Besuch im Rathaus von Oberndorf: Hier kann ein solar gekühlter Schneemann besichtigt werden. Was wie ein unüberbrückbarer Gegensatz klingt, ist eine Erfindung des Berliner Künstlers Jörg Jozwiak. In 2000 baute er einen Gefrierschrank so um, dass dieser mit Solarstrom betrieben werden kann. Gut gekühlt überlebt nun der Schneemann den Sommer auch bei glühender Hitze. Dieses und ähnlich innovative Projekte können im Laufe des nächsten Jahres im Erlebnispfad-Erneuerbare-Energien des neuen Sonnenzentrums in Rottenburg-Oberndorf erkundet werden.
Weitere Informationen: http://www.solarspaziergang.de
16.12.2005 Quelle: Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V. Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
