Informationskampagne kritisiert Elektrizitätswirtschaft: Erneuerbare machen Strom nicht teurer

Entgegen anderer aktueller Verlautbarungen seitens der Elektrizitätswirtschaft seien höhere Strompreise zum Jahreswechsel nicht mit dem Ausbau erneuerbarer Energien zu rechtfertigen, erklärte die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien würden voraussichtlich in diesem Jahr sogar erstmals sinken – trotz steigender Strommengen aus erneuerbaren Quellen.  „Die falsche Darstellung des […]

Entgegen anderer aktueller Verlautbarungen seitens der Elektrizitätswirtschaft seien höhere Strompreise zum Jahreswechsel nicht mit dem Ausbau erneuerbarer Energien zu rechtfertigen, erklärte die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien würden voraussichtlich in diesem Jahr sogar erstmals sinken – trotz steigender Strommengen aus erneuerbaren Quellen.
 
„Die falsche Darstellung des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) beruht auf Berechnungen, die offenbar von einem zu niedrigen Wert des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergüteten Stroms ausgehen“, sagt Dr. Simone Peter, Leiterin der Informationskampagne für Erneuerbare Energien.

Grundlaststrom fast 50 Prozent teurer als Ende 2004

Für die Berechnung der Differenzkosten sei der Preis für konventionell erzeugten Strom an der Leipziger Strombörse „eex“ die Grundlage. „Dieser hat in den letzten zwölf Monaten einen solch massiven Sprung nach oben gemacht, dass die Differenzkosten zwischen konventionell erzeugtem Strom und der Vergütung für Erneuerbare Energien sinken“, erläutert Peter. Nach eex-Angaben kostete die Kilowattstunde Grundlast-Strom für das Jahr 2006 Ende November 2005 exakt 4,785 Cent. Ende des Jahres 2004 sei Grundlaststrom für das Jahr 2005 noch für 3,282 Cent je Kilowattstunde gehandelt worden. „Das ist ein Plus von fast 50 Prozent!“, so die Leiterin der Informationskampagne.

Bereits vor einigen Wochen hätten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) vom VDEW veröffentlichte Zahlen zur Belastung der Stromverbraucher durch Erneuerbare Energien widerlegt, so die Informationskampagne. Nach Angaben des BEE falle die von einigen Energieversorgern berechnete EEG-Umlage sogar um bis zu 40 Prozent zu hoch aus.

Sinkende Vergütung für Strom aus Erneuerbaren gesetzlich verankert

„Die Belastung der Verbraucher durch erneuerbare Energien ist mit etwa einem halben Cent je Kilowattstunde oder 1,50 Euro im Monat für einen Drei-Personen-Haushalt gering. Dafür stammt bereits mehr als 10 Prozent unseres Stroms aus Wind, Sonne, Bioenergie, Wasserkraft und Erdwärme“, so Peter. In den kommenden Jahren sei mit weiter sinkenden Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien zu rechnen, da die Senkung der Vergütungen per Gesetz vorgegeben sei.

20.12.2005   Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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