Brennstoffzellen: Fraunhofer ISI zeigt Risiken und Chancen für das Handwerk

Brennstoffzellen liefern Strom und Wärme – damit sind die umweltfreundlichen Kraftpakete ideal zur Versorgung von Wohn- oder Bürogebäuden. Welche Konsequenzen dies für das Handwerk hat, untersucht das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe gemeinsam mit dem Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Universität Hannover und der L-B-Systemtechnik GmbH in Ottobrunn. Auch wenn Brennstoffzellen erst […]

Brennstoffzellen liefern Strom und Wärme – damit sind die umweltfreundlichen Kraftpakete ideal zur Versorgung von Wohn- oder Bürogebäuden. Welche Konsequenzen dies für das Handwerk hat, untersucht das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe gemeinsam mit dem Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Universität Hannover und der L-B-Systemtechnik GmbH in Ottobrunn. Auch wenn Brennstoffzellen erst gegen Ende des Jahrzehnts in größerer Zahl in den Kellern Einzug halten dürften, sollten sich die Handwerksbetriebe schon jetzt damit befassen, wenn sie von der neuen Technologie profitieren wollen.  „Sonst besteht die Gefahr, dass die Energieversorgungsunternehmen den Handwerksbetrieben die Butter vom Brot nehmen“, warnt ISI-Projektleiter Frank Marscheider-Weidemann.

Handwerk muss sich frühzeitig mit Brennstoffzellen befassen, sonst droht Verlust von Arbeitsplätzen

Derzeit seien es die Energieversorger, die bei Feldtests den Ton angeben, so das ISI. Denn überschüssiger Strom aus den Brennstoffzellen werde in das öffentliche Netz eingespeist. Weil solche Anlagen aber auch Wärme erzeugen, würde für die Handwerksbetriebe der lukrative Markt der Heizungsanlagen schmelzen. Das könnte zum Wegfall von Arbeitsplätzen führen, befürchten die Fraunhofer-Forscher. Das Handwerk könne aber gegensteuern und sogar Arbeitsplätze gewinnen, hat Marscheider-Weidemann errechnet. Voraussetzung sei allerdings, dass das Handwerk neue Geschäftsmodelle entwickle.

Kraft-Wärmekopplung und Contracting als Chance

Eine Möglichkeit ist laut ISI das so genannte Contracting, das von Energieversorgern schon heute bei modernen Kraft-Wärmekopplungsanlagen praktiziert wird. Dabei muss sich der Endkunde nicht mehr um den Kauf und Betrieb der Anlage kümmern, er bezahlt nur für Wärme und Strom. Für das Handwerk seien solche Modelle noch neu und nur zu umzusetzen, wenn sich die Betriebe zu Konsortien zusammenschließen. Damit sollte die Branche aber nicht bis zur Einführung der Brennstoffzellentechnolgie warten, empfiehlt das Fraunhofer ISI. Schon die heutige Technik der motorbetriebenen Kraft-Wärmekopplungsanlagen biete beim Contracting interessante Chancen für das Handwerk.

Der Bericht ist beim IRB-Verlag erhältlich (ISBN 3-8167-6967-5). Die beteiligten Forschungsinstitute haben einen Weiterbildungsverbund gegründet, der im Internet Informationen für Handwerker bereitstellt: http://www.bz-bildung.de

09.01.2006   Quelle: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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