Solar-Silizium: Chemiekonzern WACKER baut Produktion aus

Der Münchner Chemiekonzern WACKER will bis Ende 2007 seine Fertigungskapazität für Polysilicium weiter ausbauen. Am Standort Burghausen wurde am 12.01.2006 der Grundstein für eine neue Fertigungsanlage zur Herstellung von polykristallinem Reinstsilizium für die Solarindustrie gelegt. Die Nennkapazität der neuen Anlage sei auf 2.500 Tonnen pro Jahr ausgelegt, berichtet die Wacker Chemie AG in einer Pressemitteilung. […]

Der Münchner Chemiekonzern WACKER will bis Ende 2007 seine Fertigungskapazität für Polysilicium weiter ausbauen. Am Standort Burghausen wurde am 12.01.2006 der Grundstein für eine neue Fertigungsanlage zur Herstellung von polykristallinem Reinstsilizium für die Solarindustrie gelegt. Die Nennkapazität der neuen Anlage sei auf 2.500 Tonnen pro Jahr ausgelegt, berichtet die Wacker Chemie AG in einer Pressemitteilung. Zusammen mit den bereits laufenden Erweiterungsmaßnahmen wachse damit voraussichtlich ab 2008 die Produktionskapazität von WACKER von heute 5.500 Tonnen Polysilizium jährlich auf bis zu 9.000 Tonnen pro Jahr. Mit dieser Erweiterung trage WACKER dem weltweit stark steigenden Bedarf an polykristallinem Reinstsilizium Rechnung.
 
Ausgelöst wurde der Nachfrageschub vor allem von der Photovoltaik-Industrie, die das Silizium für die Herstellung von Solarzellen benötigt. WACKER investiert nach eigenen Angaben rund 200 Millionen Euro in die neue Anlage. Dadurch sollen am Standort Burghausen voraussichtlich etwa 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Silizium-Bedarf der Solarindustrie um mehr als 70 Prozent gewachsen

„Der stark wachsende Solarmarkt führt bei Photovoltaik- und Elektronikherstellern zu spürbaren Engpässen. Der Polysilizium-Bedarf der Solarindustrie ist nach den Zahlen von Marktexperten der Investment-Banken CLSA und Piper Jaffray in den vergangenen beiden Jahren um mehr als 70 Prozent gewachsen“, so Konzernchef Dr. Peter-Alexander Wacker. Für die kommenden vier bis fünf Jahre erwarteten die Branchenbeobachter, dass der weltweite Polysiliziumbedarf jährlich weiter im niedrigen zweistelligen Bereich steigen wird. „Dank unserer Ausbaumaßnahmen sehen wir uns für den zu erwartenden anhaltenden Run auf Solarsilizium auch künftig gut gerüstet“, sagte Wacker.

Neues Verfahren für granulares Polysilizium

„Wir sehen uns bereits heute als den volumenmäßig zweitgrößten Anbieter von Polysilizium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie weltweit und als Marktführer im Segment Solarpoly“, ergänzt Ewald Schindlbeck, Leiter des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON. „Die Erweiterung unserer Produktion ist eine wesentliche Voraussetzung, um unsere starke Marktposition in diesem hochattraktiven Wachstumssegment weiter ausbauen zu können“, so Schindlbeck. Um neue Prozessmöglichkeiten zur Herstellung von Siliziumkristallen für die Photovoltaik zu erschließen, habe WACKER POLYSILICON außerdem ein neuartiges Verfahren für granulares Polysilizium entwickelt. Das Verfahren, das gegenwärtig mit zwei Pilotreaktoren im großtechnischen Maßstab getestet werde, arbeite nach dem so genannten Wirbelschichtprinzip mit Trichlorsilan als Einsatzstoff. Granulares Silizium eignet sich besonders gut für kontinuierliche Kristallisationsprozesse.

Seit über 50 Jahren produziert WACKER im oberbayerischen Burghausen hochreines polykristallines Silizium für die Halbleiterindustrie. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Solarsilizium hat WACKER POLYSILICON seine Produktion Schritt für Schritt ausgebaut und beliefert seit sechs Jahren verstärkt auch die Photovoltaikindustrie.

12.01.2006   Quelle: Wacker-Chemie GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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