VDEW kritisiert BMU-Studie zum Ausbau erneuerbarer Energien
„Die ehrgeizigen Ausbauziele für erneuerbare Energien erfordern einen deutlichen Kurswechsel bei den Förderinstrumenten und machen den Ausbau der Stromnetze nötig.“ Das erklärte Roger Kohlmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW, Berlin) in einer ersten Stellungnahme zur Studie „Ausbau erneuerbarer Energien im Stromsektor bis 2020“, die Bundesumweltminister Gabriel am 19.01.2006 vorgestellt hat. Die Politik dürfe nicht länger einseitig nur auf den Mengenzuwachs bei den Erneuerbaren zielen, heißt es in der VDEW-Pressemitteilung. „Auch die Effizienz der Förderung muss deutlich gesteigert werden“, betonte Kohlmann. Allein die Mehrkosten durch die staatlich vorgegebenen Vergütungen für Öko-Strom seien seit 1998 auf das Zehnfache gewachsen. „2006 steigt diese Belastung der Stromkunden auf rund drei Milliarden Euro“, so Kohlmann.
Stark wachsende Windstrommengen machen neue Leitungen notwendig
Zusätzlich verursache vor allem der starke Ausbau der Windenergie Kosten für Reservekapazitäten und Regelenergie, um die stark schwankenden Stromlieferungen auszugleichen, kritisieren die Stromversorger im VDEW. „Für den Ausbau der Stromnetze müssen außerdem die Planungs- und Genehmigungszeiten verkürzt werden, die derzeit bis zu zehn Jahre ausmachen“, fordert Kohlmann. Neue Leitungen seien nötig, um die stark wachsenden Windstrommengen von den Küstenstandorten zu den Verbrauchszentren zu transportieren. „Die erneuerbaren Energien sind fester Bestandteil im Energiemix der deutschen Stromwirtschaft“, erklärte Kohlmann. Der Beitrag der CO2-freien Energieträger solle weiter gesteigert werden. „Die Effizienz der Förderung ist dabei ebenso wichtig wie die Versorgungssicherheit“, so der VDEW-Geschäfstführer.
20.01.2006 Quelle: VDEW Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH