Neue Studie zeigt erhebliches Windenergiepotenzial in Mittelhessen

Stromerzeugung durch Windkraftwerke kann die Abhängigkeit von fossilen und atomaren Energieträgern verringern. Eine neue Studie der Justus-Liebig-Universität (Gießen) zeigt, dass auch Mittelhessen ein erhebliches Windenergiepotenzial aufweist. Besonders windgünstig sind demnach die Landkreise Vogelsberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill.  Die Windkraft habe ein hohes Energiepotenzial, die Stromerzeugung mit Windenergieanlagen sei eine nur mäßig komplexe Technologie und daher relativ […]

Stromerzeugung durch Windkraftwerke kann die Abhängigkeit von fossilen und atomaren Energieträgern verringern. Eine neue Studie der Justus-Liebig-Universität (Gießen) zeigt, dass auch Mittelhessen ein erhebliches Windenergiepotenzial aufweist. Besonders windgünstig sind demnach die Landkreise Vogelsberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill.  Die Windkraft habe ein hohes Energiepotenzial, die Stromerzeugung mit Windenergieanlagen sei eine nur mäßig komplexe Technologie und daher relativ einfach zu verwirklichen, heißt es in der Pressemitteilung der Universität. Windkraftstrom werde zudem dezentral erzeugt und sei vergleichsweise umweltfreundlich. Schließlich nutze Windkraft die dritte Dimension, den Luftraum, und erlaube dadurch sogar eine Mehrfachnutzung derselben Flächen.

Für die Untersuchung wurde laut Universität Gießen weitgehend mit öffentlich zugänglichen Daten gearbeitet, speziell mit Windmessdaten aus 10, 50 und 100 Metern Höhe über Grund sowie mit dreidimensionalen Geländedaten (digitales Höhenmodell). Durch Weiterverarbeitung dieser Daten in entsprechenden Modellen unter Einsatz geographischer Informationssysteme sei nachgewiesen worden, dass bereits ab einer Nabenhöhe von 50 Metern der größte Teil Mittelhessens in Bereichen mit mehr als 4 m/sec mittlerer Jahresgeschwindigkeit (entsprechend 40 Watt/m²) liegt.

Besonders windgünstig sind die Landkreise Vogelsberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill. Aus den Windkarten wurden Leistungskarten für die Höhen 50 und 100 Meter über Grund entwickelt. Dabei habe sich gezeigt, dass die windtechnisch günstigsten Standorte Mittelhessens in Gebieten liegen, wo selbst Landwirtschaft unökonomisch werde. Interessant sei auch ein Vergleich dieser günstigen Standorte mit denjenigen Flächen, die in Mittelhessen bereits für Windkraftnutzung ausgewiesen wurden. Längst nicht alle dieser Flächen lägen in Gebieten, die hierfür das notwendige Windpotenzial aufweisen.

Der Autor der Studie, Privatdozent Dr. Paul Braun, hat vor seinem Geographiestudium bereits im Fach Agrarwissenschaften promoviert und sich habilitiert. In seiner Diplomarbeit untersuchte Dr. Braun nun die räumliche Verteilung und Differenzierung des Windkraftpotenzials in Mittelhessen.

23.01.2006   Quelle: Justus-Liebig-Universität (Gießen), Institut für Geographie   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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