Rheinland-Pfalz beginnt Erdwärme-Initiative
Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage startete am 20.01.2006 die Initiative „Erdwärme aus Rheinland-Pfalz“. „Angesichts der Nachfrage nach Beratungsdienstleistungen und mit Blick auf die Synergieeffekte sei es sinnvoll und notwendig, privatwirtschaftliche Expertise und Know-how von Geologischen Diensten und Forschungseinrichtungen in einer Service-Initiative zu bündeln, sagte Bauckhage. Beratungs-, Informations- und Genehmigungsaufgaben im Ressortbereich des Ministeriums für Wirtschaft würden nun zusammengelegt und zu einer Geothermie-Strategie für das Land Rheinland-Pfalz verdichtet.
Zentraler Dienstleister auf dem Gebiet der Geothermie für Rheinland-Pfalz sei wegen seiner wissenschaftlichen und bergbehördlichen Kompetenzen das Landesamt für Geologie und Bergbau. Dem Landesamt obliege daher die Koordination einer zielgerichteten interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Staat, Wissenschaft, Kommunen und Wirtschaft. Die Behörde wurde als Projektträger beauftragt, Netzwerke aufzubauen und Informationsveranstaltungen durchzuführen. Dazu werde das Landesamt Initiativen bündeln, Projekte koordinieren und betreuen, Informationen sammeln und auswerten, Unternehmen und Privatpersonen beraten. „Damit werden ein rascher Fortschritt in Forschung und Entwicklung, ein effizienter Mitteleinsatz und das Erschließen neuer Anwendungen für die geothermische Energiebereitstellung angestrebt“, so Bauckhage.
Interesse an der Tiefengeothermie erheblich gestiegen
Dies komme auch der aktuellen Entwicklung der Tiefengeothermie zugute. „Nachdem die Pilotbohrung in Landau erfolgreich verlaufen ist, werden derzeit zwei weitere Bohrungen in Landau und bei Bellheim niedergebracht“, teilte der Minister mit. Auf Grund dieser positiven Entwicklung sei das Interesse an der Tiefengeothermie erheblich gestiegen. Zuletzt seien in der Südpfalz praktisch flächendeckend Aufsuchungserlaubnisse an unterschiedliche Konsortien und Projektentwicklungsgesellschaften erteilt worden. Eine Vielzahl von Aktivitäten dieser Unternehmen sei in Vorbereitung.
Oberflächennahe Geothermie für die Gebäudeheizung
„Daneben besitzt Rheinland-Pfalz ein ausgezeichnetes Potenzial zur Nutzung der Erwärme im Bereich der Gebäudeheizung. Angesichts der Vielzahl von neuen Anlagen soll diese Initiative zu Investitionen in die oberflächennahe Geothermie anregen und letztlich zur Energieeinsparung sowie zur Schaffung beziehungsweise zum Erhalt von Arbeitsplätzen beitragen,“ betonte Bauckhage. Die Zugriffsmöglichkeit auf Daten des Geologischen Landesdienstes werde dafür systematisch verbessert. „Mit Blick auf energiewirtschaftliche Alternativen zur konventionellen Gebäudeheizung wird eine Planungshilfe für Bauherren und Architekten in der zweiten Jahreshälfte 2006 veröffentlicht werden“, teilte der Minister mit. Mit der jetzt erfolgten Bündelung der Aktivitäten auf dem Gebiet der Tiefengeothermie und der oberflächennahen Geothermie durch das Landesamt werde diesen Zukunftstechnologien noch einmal „ein kräftiger Schub“ versetzt, so das Fazit des Ministers.
Interessierte Hausbesitzer und Bauherren können sich bereits jetzt an das Landesamt für Geologie und Bergbau wenden unter Telefon 06131/9254-0 oder im Internet unter http://www.lgb-rlp.de.
24.01.2006 Quelle: Geothermische-Vereinigung e.V. Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH