Baunatals Bürgermeister: „Solarregion Nordhessen hat höchste Technologiedichte in Deutschland“

Die Städte und Gemeinden im Raum Kassel haben den Wettbewerb um die Solarkommune Nummer 1 in der Solarregion Nordhessen voll aufgenommen. Seit wenigen Monaten ist auch die VW-Stadt Baunatal zusammen mit Niestetal, Lohfelden und Vellmar voll auf Solarkurs. Die Kommunen wollen damit zeigen: Bei den neuen Energietechnologien sind wir Spitze in Deutschland. Der Bürgermeister der 28.000-Einwohner-Stadt […]

Die Städte und Gemeinden im Raum Kassel haben den Wettbewerb um die Solarkommune Nummer 1 in der Solarregion Nordhessen voll aufgenommen. Seit wenigen Monaten ist auch die VW-Stadt Baunatal zusammen mit Niestetal, Lohfelden und Vellmar voll auf Solarkurs. Die Kommunen wollen damit zeigen: Bei den neuen Energietechnologien sind wir Spitze in Deutschland.
 
Der Bürgermeister der 28.000-Einwohner-Stadt Baunatal, Manfred Schaub (SPD), weiht in diesen Tagen eine Solarstromanlage nach der anderen ein. Obwohl er erst seit dem vergangenen Sommer im Amt ist, hat er schon solare Spuren im Stadtbild hinterlassen. Seine Botschaft ist klar: „Bei der Solarstrahlung vom Himmel werden wir Freiburg nie übertreffen. Die Solarregion Nordhessen hat aber schon heute die höchste Technologiedichte in Deutschland und das möchte ich in Baunatal zeigen“, sagt Schaub. Für die Kompetenz stehen vor allem die Solar-Universität Kassel, die SMA Technologie AG in Niestetal, das Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel (ISET) und das Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e.V. (deENet), aber auch Unternehmen wie Bluetec, Viessmann und Wagner Solartechnik.

Inselanlagen nicht nur in China, sondern auch in Baunatal

Um den Kompetenz- und Technologiestandort Solarregion Nordhessen zu stärken, hat die Stadt Baunatal in Kooperation mit der SMA Technologie AG eine Photovoltaik-Anlage (1 kWp) im so genannten Inselbetrieb auf ihrer nicht an das Stromnetz angeschlossenen Abraumdeponie für das Deponiehäuschen und die Beleuchtung installiert. „Den Sunny Island setzen wir vor allem zur autonomen Stromversorgung entlegener Dörfer in China ein – und nun auch in Baunatal“, freut sich Günther Cramer, Vorstand der SMA Technologie AG. Dem Weltmarktführer für Solarwechselrichter dient der eingesetzte modulare Batteriewechselrichter Sunny Island als Testanlage für die dezentrale Versorgung in Deutschland. „Für uns rechnet sich das sogar wirtschaftlich“, sagt Bürgermeister Manfred Schaub. Denn der Ausbau des Netzes oder der Weiterbetrieb eines Generators seien langfristig teurer als das Solarsystem einem Akkuspeicher. Nach Angaben des Baunataler Energiebeauftragten Markus Mackenroth musste im vergangenen Monat seit Inbetriebnahme trotz der düsteren Jahreszeit kein einziges Mal der Generator zugeschaltet werden, um den Akku aufzuladen.

Bürgerbeteiligung für Solarstrom, kostenlose Dächer von der Stadt

Der Auftakt für ein Solarstrom-Bürgerbeteiligungsmodell in Kooperation mit der Raiffeisenbank Baunatal eG fand am 24.01.2006 statt, in der eine von der Firma SolarCent errichtete 30 kWp-Anlage eingeweiht wurde. Das gesellschaftspolitische Ziel der Raiffeisenbank ist, einen Beitrag zur Steigerung der Energieunabhängigkeit in Deutschland zu leisten. Dazu sollen Baunatals Bürger als Investoren für den Bau künftiger Anlagen gewonnen werden. Um den Solargewinn für die Bürger möglichst hoch zu halten, stellt die Stadt Baunatal ihre Dächer kostenlos zur Verfügung. Die Nachbarstadt Vellmar möchte ihre Bürger über Genussscheine an stadteigenen PV-Anlagen beteiligen. „Wir nehmen gerade alle Dächer der Stadt auf Solartauglichkeit unter die Lupe“, sagt Bürgermeister Manfred Schaub. Die Max-Riegel-Halle, die KSV-Sportwelt und das Sportplatzgebäude in Kirchbauna werden schon in diesem Jahr solar ausgerüstet. In der Solarbundesliga ist Baunatal zwar noch ganz hinten. Doch wenn der neue Bürgermeister dieses Tempo beibehält, kann sich das schnell ändern.

28.01.2006   Quelle: Stadt Baunatal; Fabio Longo   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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