ROBIN WOOD zur Wintertagung des Atomforums: „Sicher ist nur das Risiko“

Die Umweltorganisation ROBIN WOOD hat am 09.02.2006 die Forderungen der Atomlobby nach Laufzeitverlängerungen für die Atommeiler in Deutschland scharf kritisiert und den sofortigen Atomausstieg gefordert. Eine sichere und umweltfreundliche Stromversorgung könne nicht mit Atomenergie, sondern nur durch den Ausbau Erneuerbarer Energien erfolgen, heißt es in der ROBIN WOOD-Pressemitteilung. Das bekräftigt ROBIN WOOD anlässlich der Wintertagung des […]

Die Umweltorganisation ROBIN WOOD hat am 09.02.2006 die Forderungen der Atomlobby nach Laufzeitverlängerungen für die Atommeiler in Deutschland scharf kritisiert und den sofortigen Atomausstieg gefordert. Eine sichere und umweltfreundliche Stromversorgung könne nicht mit Atomenergie, sondern nur durch den Ausbau Erneuerbarer Energien erfolgen, heißt es in der ROBIN WOOD-Pressemitteilung.
 
Das bekräftigt ROBIN WOOD anlässlich der Wintertagung des Deutschen Atomforums, die am 09.02.2006 in Berlin begann. „ROBIN WOOD ermuntert alle KundInnen der Atomstromkonzerne, ihnen die Quittung für ihre verantwortungslose Politik zu geben und zu einem Öko-Stromanbieter zu wechseln“, so die Umweltorganisation.

Atom-Lobby findet Unterstützung aus der Politik

Seit sich im vergangenen Sommer abgezeichnet habe, dass die politischen Karten in Deutschland durch eine vorgezogene Bundestagswahl neu gemischt würden, sei die Atom-Lobby besonders rührig und mache Stimmung für Laufzeitverlängerungen und sogar Neubauten von Atomkraftwerken, kritisieren die Umweltschützer. Die Unterstützung aus der Politik habe nicht lange auf sich warten lassen. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger (CDU), habe vorgeschlagen, die Entscheidung über die Laufzeiten der Atomreaktoren zur Ländersache zu machen. „Dann könnte er nämlich verhindern, dass der Schrottreaktor Neckarwestheim in dieser Legislaturperiode vom Netz geht“, so ROBIN WOOD. Und sein hessischer Kollege Roland Koch (CDU) begeisterte sich in Presseinterviews für den Bau neuer Reaktoren. Das Atomforum habe ihn nun prompt als Redner zu seiner diesjährigen Tagung eingeladen.

„Wer sich um die sichere Energieversorgung von morgen sorgt, sollte schnellstmöglich auf die unendlichen, heimischen Energiequellen Sonne, Wasser, Erdwärme und Wind setzen“

Koch argumentiere, Deutschland würde durch Atomenergie von Rohstoffimporten unabhängiger. Tatsächlich aber sei die europäische Atomindustrie auf Uran-Importe aus Ländern wie Kanada, Namibia, Niger, Russland, Kasachstan und Usbekistan angewiesen. Nach heutigen Schätzungen reichten die wirtschaftlich nutzbaren Vorräte noch zirka 40 Jahre. Der Preis für ein Pfund Uran-Erz habe sich seit 2001 bereits vervierfacht. „Uran ist ein Rohstoff, der in wenigen Jahrzehnten verbraucht sein wird und auch aus Krisenregionen dieser Welt stammt. Wer sich um die sichere Energieversorgung von morgen sorgt, sollte schnellstmöglich auf die unendlichen, heimischen Energiequellen Sonne, Wasser, Erdwärme und Wind setzen“, sagt Bettina Dannheim, Energiereferentin von ROBIN WOOD.

Reaktorkatastrophe von Tschernobyl jährt sich zum 20. Mal

„Eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten würde den Atomkonzernen jedes Jahr Milliarden Gewinne in die Kassen spülen. Die Stromkunden aber haben dadurch nichts als Nachteile: hohe Strompreise, wachsende Atommüllberge und ein noch größeres Risiko atomarer Unfälle“, so Dannheim weiter. „Welche immensen Gefahren von der Atomenergie ausgehen, hat die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gezeigt. 2006 jährt sich diese Katastrophe zum 20. Mal. Doch davon ist – wen wundert’s – im Programm der Wintertagung mit keinem Sterbenswörtchen die Rede“, heißt es in der Pressemitteilung von ROBIN WOOD.

09.02.2006   Quelle: ROBIN WOOD e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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