aleo solar sichert sich Zugriff auf CIGSSe-Dünnschicht-Solartechnologie
Der Solar-Systemanbieter aleo solar GmbH (Oldenburg) hat sich den Zugriff auf die derzeit leistungsfähigste Dünnschicht-Technologie gesichert, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Diese basiere auf Kupfer, Indium, Gallium, Sulfid und Selen (CIGSSe) und gelte als die aussichtsreichste Entwicklung in der Solarindustrie. Sie mache den Hersteller unabhängig vom derzeit knappen Rohstoff Silizium und zeichne sich durch hohe Leistungsfähigkeit aus. Lizenzgeber des erfolgreichen deutschen Unternehmens mit 230 Mitarbeitern und nach eigenen Angaben 105 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2005 ist die PTIP Ltd., ein Spin-Off der Universität Johannesburg (Südafrika).
Die deutsche IFE Projekt- und Beteiligungsmanagement GmbH & Co. KG, die über eine Investorengruppe 46 Prozent an der aleo solar hält, habe mit dem PTIP einen Lizenz- und Technologievertrag ausgehandelt. Dieser enthalte das unbefristete Recht zur Nutzung der Technologie in einer weltweit ersten Fertigungsanlage und zur Vermarktung in Form von Sublizenzen.
Neue Fabrik für Massenfertigung von Dünnschicht-Modulen in Brandenburg
Für die Produktion von Solarmodulen auf Basis der CIGSSe-Technologie sei ein Technologie-Unternehmen gegründet worden, an dem sich aleo solar beteiligen will. Dieses baue noch in diesem Jahr in Brandenburg an der Havel (Bundesland Brandenburg) das größte und modernste Werk der Welt für die Massenfertigung von Dünnschicht-Modulen der neuesten Generation. Das Investitionsvolumen beläuft sich nach Angaben von aleo solar auf 72 Millionen Euro. Im Frühjahr soll der Bau begonnen werden, Mitte 2007 die Produktion. Die Kapazität der geplanten Anlage werde zunächst 30 Megawatt betragen. Bis zum Jahr 2009 soll sie auf 60 MW ausgebaut werden. Allein in der ersten Ausbaustufe entstehen laut aleo rund 180 neue Arbeitsplätze.
Vom Solarmodulhersteller zum voll integrierten Technologieanbieter
„Mit der Dünnschicht-Technologie haben wir jetzt ein zweites, starkes Standbein neben der Produktion von Solarmodulen auf Siliziumbasis“, sagt Jakobus Smit, CEO der aleo solar. aleo solar habe sich mit dem Zugang zur Zukunfts-Technologie der Solar-Branche einen entscheidenden Vorteil im Markt verschafft. „Wir werden in der Lage sein, unabhängig vom Silizium, das derzeit weltweit knapp und teuer ist, sehr viel mehr Module zu verkaufen“, ergänzt Geschäftsführungskollege Heiner Willers. „Zudem verlassen wir durch unsere Beteiligung an dem hochmodernen CIGSSe-Unternehmen das Feld der reinen Solarmodulhersteller und werden vollintegrierter Technologieanbieter, der alle Wertschöpfungsstufen abdeckt – vom Rohstoff bis hin zum fertigen Modul“, so Willers weiter.
Möglicher Wirkungsgrad der Dünnschicht-Technologie: bis zu 16 %
Das Wirkungsgradpotenzial von bis zu 16 Prozent bedeute einen Quantensprung in der Dünnschicht-Technologie und mache diese wettbewerbsfähig, betont aleo solar. Weitere Vorteile: CIGSSe-Module lieferten Energie auch bei schwachem Licht, so dass sie höhere Erträge als Silizium-basierte Solarmodule aufweisen würden, auch bei anfänglich geringeren Wirkungsgraden als kristalline Solarmodule. Die Module sind komplett schwarz und würden deshalb optisch anspruchsvoller als herkömmliche Solarmodule wirken.
Aleo-Chef erwartet 20 Prozent Dünnschicht-Martkanteil bis 2012
„Im Jahr 2010 sehen wir gute Chancen für einen weltweiten Marktanteil für CIGSSe-Module von acht bis zehn Prozent, im Jahr 2012 von bis zu 20 Prozent bei neu installierten Solaranlagen“, so Smit. Die Branchenanalyse 2005 der Landesbank Baden-Württemberg prognostiziere für den Photovoltaikmarkt im Jahr 2010 eine Marktgröße von 3.600 MWp neu installierter Leistung weltweit. Das entspräche einem Marktvolumen von rund 8,9 Milliarden Euro. Nach aktuellen Schätzungen der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) werde der Marktanteil für Dünnschicht-Module bei 20 Prozent liegen.
„Es ist uns nicht nur gelungen, die Lizenz für die führende Technologie der Zukunft zu erwerben, sondern zusätzlich ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das Investoren und Banken schnell überzeugt hat“, so Peter Forch, Geschäftsführer bei IFE. Damit baue IFE ihre Position als innovative Unternehmensschmiede im Bereich der Erneuerbaren Energien noch weiter aus.
Mit einer der modernsten Produktionsanlagen und einem Produktionsanteil von über 16 Prozent in 2005 zählt aleo solar bereits heute zu den führenden Herstellern von Solarmodulen auf Basis von Siliziumzellen in Deutschland und weltweit zur Spitzengruppe der konzernunabhängigen Modullieferanten.
16.03.2006 Quelle: aleo solar GmbH Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH