Bundesumweltminister Gabriel: Statusbericht gute Grundlage für den Energiegipfel
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos haben am 15.03.2006 dem Bundeskabinett den Statusbericht zur „Energieversorgung für Deutschland“ vorgelegt. Der Bericht war von den beiden Ministerien zur Vorbereitung des von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufenen Energiegipfels verfasst worden. Gabriel bezeichnete den Bericht als „gute Arbeitsgrundlage für die gemeinsame Erarbeitung eines energiepolitischen Gesamtkonzepts für Deutschland“. Wichtige Eckpunkte des Statusberichts seien die Berücksichtigung der Angebots- und der Nachfrageseite, die Steigerung der Energieeffizienz beispielsweise bei der Gebäudesanierung und bei der Erneuerung des Kraftwerksparks, der Ausbau der erneuerbaren Energien für die Strom-, Wärme- und Treibstoffgewinnung sowie weitere klimaschutzpolitische Anforderungen.
„Energiepolitik ist untrennbarer Bestandteil der Klimaschutzpolitik“, so der Bundesumweltminister. Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit sowie Umwelt- und Klimaverträglichkeit müssten gemeinsam gedacht und verwirklicht werden. Nur so könne die Energieversorgung nachhaltig und zukunftsfähig werden. „Dem tragen wir in dem Statusbericht Rechung. Auch beim Energiegipfel und bei der Erarbeitung des energiepolitischen Gesamtkonzepts gilt es auf dieser Zieltrias aufzubauen“, so Gabriel.
Wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien
Gabriel verwies auf die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien. 2005 hatten sie bereits einen Anteil von 10,2 Prozent an der Stromversorgung und 6,4 Prozent an der gesamten Endenergie. Ihr Umsatz betrug 2005 in Deutschland 16 Milliarden Euro, davon 9 Milliarden Euro für Neuinvestitionen und 7 Milliarden Euro durch den Betrieb der Anlagen. Die CO2-Einsparung durch die erneuerbaren Energien lag 2005 bereits bei 83 Millionen Tonnen, davon allein durch das EEG 38 Millionen. Tonnen. Die EE-Branche hatte 2004 bereits 157.000 Arbeitsplätze zu verzeichnen – überwiegend in kleinen und mittleren Unternehmen.
Bedeutender Wirtschaftssektor produziert innovative Techniken für nachhaltige Energieversorgung
Die weitere Perspektive sei äußerst vielversprechend, betont der Bundesumweltminister: Bis 2020 könnten 25 Prozent des Stroms in Deutschland erneuerbar bereitgestellt werden. Das im EEG verankerte Mindestziel von 20 Prozent könne nach den im Statusbericht zitierten Studien deutlich übertroffen werden. Allein bei der Stromproduktion könnten damit Investitionen in der Größenordnung von 75 Milliarden Euro bis 2020 erfolgen. Hinzu komme der steigende Exportanteil hiesiger Firmen für einen der größten globalen Zukunftsmärkte. „Wir haben es mit einem bedeutenden Wirtschaftssektor zu tun. Wenn es Deutschland versteht, mit innovativen Techniken eine nachhaltige Energieversorgung aufzubauen, hat unsere Wirtschaft sehr gute Ausgangsbedingungen nicht nur auf dem heimischen Markt, sondern auch auf dem stark expandierenden Weltmarkt“, so Gabriel.
Gabriel: “ Vermeidung von Energieverbrauch ist unsere beste Energiequelle“
Die Verbesserung der Energieeffizienz biete darüber hinaus entscheidende Potenziale zur Umstrukturierung der heutigen Energieversorgung. Derzeit noch nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten gebe es in allen Sektoren. „Die Devise muss hier lauten: Vermeidung von Energieverbrauch ist unsere beste Energiequelle. Heute kann entschieden werden, ob wir unsere Wirtschaftsleistung für mehr Effizienz einsetzen oder ob wir Teile unserer Wirtschaftsleistung für den Einkauf immer teurer werdender Energieträger verwenden wollen“, so der Minister.
Der Statusbericht „Energieversorgung für Deutschland“ kann als PDF-Dokument (94 S.) abgerufen werden unter www.bmu.de
17.03.2006 Quelle: BMU Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH