Umweltforschung in Jülich: vom Verstehen zum Handeln

Am 21. März 2006 präsentierten die Jülicher Forscher Beiträge zu Ursachen und Folgen einer sich verändernden Umwelt. Damit liefern sie Grundlagen, um Politik und Gesellschaft zu helfen, frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland informierten sich in Jülich und diskutierten mit den Wissenschaftlern über […]

Am 21. März 2006 präsentierten die Jülicher Forscher Beiträge zu Ursachen und Folgen einer sich verändernden Umwelt. Damit liefern sie Grundlagen, um Politik und Gesellschaft zu helfen, frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland informierten sich in Jülich und diskutierten mit den Wissenschaftlern über Chancen und Visionen für die Zukunft.   In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion sprachen Michael Müller, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dr. Christian Patermann, Direktor für Biotechnologie, Landwirtschaft und Ernährung bei der Generaldirektion Forschung der EU Kommission und der Wirtschaftsminister der chinesischen Provinz Sichuan, Zhaoquan Cui auf dem Jülicher Umweltforum. Im Jahr seines 50-jährigen Bestehens präsentierte das Forschungszentrum seine vier großen Forschungsbereiche Umwelt, Information, Gesundheit und Energie.

Ergebnisse zum weltweiten Ozonabbau und Klimawandel

Nachdem auf der CeBIT die Zukunft der Nanoelektronik diskutiert und der schnellste europäische Superrechner präsentiert wurden, standen nun die Umweltforscher im Mittelpunkt. In Führungen, Vorträgen, Diskussionen und Präsentationen stellten sie ihre Erkenntnisse und Zukunftsvisionen dar. Höhepunkt war das erste Jülicher Zukunftsforum „Umwelt“. Hier wurden Konzepte und Lösungen der Jülicher Umweltforschung aufgezeigt, die dazu beitragen, Atmosphäre, Pflanzen, Böden und Grundwasser auch für künftige Generationen zu sichern. Von der parallel stattfindenden Konferenz SCOUT-O3 (20. bis 24. März) wurden neueste Ergebnisse zum weltweiten Ozonabbau und zum Klimawandel von führenden europäischen Atmosphärenforschern vorgestellt. Sie tauschen erste Ergebnisse einer Messkampagne (SCOUT) aus, die im November unter Leitung der Jülicher Umweltwissenschaftler an der Nordküste Australiens stattfand.

Expertise der Jülicher Wissenschaftler für den Drei-Schluchten-Staudamm in China

Während die Wissenschaftler ihre Ergebnisse diskutieren, machen Schüler ihre eigenen Erfahrungen: „Ozon – oben hui, unten pfui“ hieß es im JuLab, dem Schülerlabor des Forschungszentrums Jülich. Von der Bundesregierung erhielt das Forschungszentrum Jülich an diesem Tag eine ganz eigene Auszeichnung: die Plakette „Deutschland – Land der Ideen“. Damit gehört es zu einem von 365 besonders ideenreichen Orten in Deutschland, die im Jahr 2006 ausgezeichnet werden. Die internationale Dimension der Jülicher Umweltforschung zeigte das große Interesse Chinas an der Expertise Jülicher Wissenschaftler. Chinesische Wissenschaftler und Behörden zogen die Jülicher Experten zur Planung des Drei-Schluchten-Staudamms hinzu. Das Jülicher Engagement sei wichtig, um den wachsenden Energiebedarf in der Region mittel- und langfristig so umweltschonend wie möglich zu gestalten, sagte Zhaoquan Cui in Jülich.

Im Winter 2004/05 wurde eine der ausgeprägtesten Ozonzerstörungen über der Nordhalbkugel beobachtet

An der Dringlichkeit weiterer Umweltforschung lässt auch Prof. Martin Riese vom Jülicher Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre keinen Zweifel: „Die Reduktion und Kontrolle ozonzerstörender Substanzen durch internationale Vereinbarungen ist ein erster wichtiger Erfolg zum Schutz der Ozonschicht. Die Bemühungen dürfen aber nicht erlahmen, denn im Winter 2004/05 wurde eine der ausgeprägtesten Ozonzerstörungen über der Nordhalbkugel beobachtet.“ Das Jülicher Institut koordinierte die Messflüge in die tropische Atmosphäre. Die Messungen und Modelle der Forscher um Martin Riese zeigen: ozonzerstörende Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) bleiben lange in der Stratosphäre, erst um 2050 werden wieder die Werte von vor 1980 erreicht.

25.03.2006   Quelle: Forschungszentrum Jülich   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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