ZSW präsentiert Hausenergieversorgung mit Brennstoffzelle

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat ein Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk (BHKW) für Ein- und Mehrfamilienhäuser entwickelt. Es gewinnt Wasserstoff aus Erdgas und produziert damit hocheffizient Strom und Wärme. Zu sehen ist „bw-cell“ auf der Hannover Messe in Halle 13 am Stand „Baden-Württemberg“ (A63). Die Entwicklung wurde vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert. „Geräte wie ‚bw-cell‘ sollen einmal […]

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat ein Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk (BHKW) für Ein- und Mehrfamilienhäuser entwickelt. Es gewinnt Wasserstoff aus Erdgas und produziert damit hocheffizient Strom und Wärme. Zu sehen ist „bw-cell“ auf der Hannover Messe in Halle 13 am Stand „Baden-Württemberg“ (A63). Die Entwicklung wurde vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert.
 
„Geräte wie ‚bw-cell‘ sollen einmal die herkömmlichen Heizkessel ersetzen. Gebäude werden damit gleichzeitig zu dezentralen Kraftwerken“, erläutert Dr. Michael Specht, Fachgebietsleiter am ZSW. Das Brennstoffzellen-BHKW ist kleiner, leichter und effizienter als bisher bekannte. Mit 75x75x180 cm ist es so groß wie ein Kühlschrank und wiegt 200 kg.
Zwei Prototypen laufen laut ZSW seit längerem erfolgreich. „Unser Hauptziel, stabil hohe elektrische Systemwirkungsgrade mit minimalen Emissionswerten zu verbinden, haben wir bereits geschafft“, bestätigt Michael Specht. „In Bezug auf die Betriebserfahrung in den nächsten zwei Jahren sind wir deshalb sehr zuversichtlich“, so Specht.

Strom und Wärme aus dem Keller

Das Brennstoffzellen-BHKW der Stuttgarter Forscher enthält einen Erdgas-Reformer der WS Reformer GmbH und eine am ZSW entwickelte und hergestellte PEM (Polymerelektrolytmembran)-Brennstoffzelle. Die Gesamtanlage liefert 3,6 kW elektrischen Strom und 6,5 kW thermische Leistung für Heizung und Warmwasser. Bei Temperaturen von rund 800 ° C setzt der Reformer Erdgas in Reformatgas um, das aus 80 % Wasserstoff besteht. Der erzeugte Wasserstoff wird dann von einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt. Das im Reformer entstehende Katalysatorgift CO entfernen mehrere Gasreinigungsstufen und erreichen damit eine dauerhaft unter 20 ppm liegende CO-Konzentration im Reformatgas.

Aufbereitetes Biogas oder Ethanol als erneuerbare Brennstoffe

Für eine umweltfreundliche Hausenergieversorgung seien Brennstoffzellen unverzichtbar, betont das ZSW. Sie bedeuteten Effizienz, da sie mit höherem Wirkungsgrad als herkömmliche Systeme Strom und Wärme erzeugen. Sie seien ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige, dezentrale Energieversorgung.
Und sie seien zukunftssicher: Regenerative Brennstoffe wie aufbereitetes Biogas oder Ethanol können das Erdgas ersetzen.

ZSW Forschungsschwerpunkte: Brennstoffzellen, regenerative Kraftstoffe und Photovoltaik

Das ZSW gehört zu den führenden industrienahen Forschungsinstituten auf den Gebieten Brennstoffzellenentwicklung, regenerative Kraftstoffe und Photovoltaikentwicklung (Dünnschichttechnologie) in Deutschland. Es erwirtschaftet nach eigenen Angaben mit 120 Beschäftigten einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro – der Großteil stammt aus Industrieforschung und öffentlichen Auftraggebern. Das ZSW ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts und wurde 1988 durch das Land Baden-Württemberg sowie Universitäten, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen des Landes gegründet.

Das ZSW ist auf der Hannover Messe vom 24.-28. April 2006 an zwei Ständen vertreten: Stand Baden-Württemberg: A63 in Halle 13 (Brennstoffzellen-System „bw-cell“ zur Hausenergieversorgung) und Stand ZSW: F84/3 in Halle 13 (angewandte Forschung für Brennstoffzellen/Wasserstoff, elektrochemische Batteriespeicher).

21.04.2006   Quelle: ZSW   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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