Deutschland globaler Vorreiter beim Bau extrem energieeffizienter Häuser

Deutschland ist der weltweit führende Forschungs- und Entwicklungsstandort in Hinblick auf die Energieeffizienz von Häusern. Erneuter Ausdruck dieser Vorreiterrolle sei die zehnte Internationale Passivhaustagung, die am 19. und 20. Mai im Hannover Congress Centrum stattfindet, berichtet Passivhaus Institut (PHI; Darmstadt) in einer Pressemitteilung. Das Leitmotiv der Tagung lautet: „Zukunft aktiv gestalten“. Auf globaler Ebene könne […]

Deutschland ist der weltweit führende Forschungs- und Entwicklungsstandort in Hinblick auf die Energieeffizienz von Häusern. Erneuter Ausdruck dieser Vorreiterrolle sei die zehnte Internationale Passivhaustagung, die am 19. und 20. Mai im Hannover Congress Centrum stattfindet, berichtet Passivhaus Institut (PHI; Darmstadt) in einer Pressemitteilung. Das Leitmotiv der Tagung lautet: „Zukunft aktiv gestalten“. Auf globaler Ebene könne keine andere Veranstaltung zum Passivhaus mit einer höheren internationalen Beteiligung aufwarten. Die Veranstalter, das PHi, der enercity-Fonds proKlima in Hannover und die Klimaschutzagentur Region Hannover, erwarten 600 bis 800 Teilnehmer – über die Hälfte davon aus den europäischen Nachbarländern sowie aus Nordamerika und Asien.
 
Passivhäuser benötigen 90 Prozent weniger Heizenergie als Altbauten

Das weltweite Interesse am Passivhauskonzept sei begründet, so das PHI: Ein Passivhaus benötige bei höherem Wohnkomfort, 90 Prozent weniger Heizenergie als ein Altbau. Eine extreme Einsparrate, die in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungsreihen empirisch bestätigt worden und von nationaler Bedeutung sei. Sogar im umweltbewussten Deutschland mache allein die Heizung immer noch zirka ein Drittel des gesamten einheimischen Energieverbrauchs aus – und damit mehr als der Verkehr. In weniger umweltbewussten oder kälteren Ländern liege der Anteil daran noch höher.

Passivhaus-Ausstellung voll ausgebucht

In ihrem Jubiläumsjahr richtet sich die Passivhaustagung ausdrücklich auch an Besucher, die nur erste Informationen zum Passivhaus sammeln möchten. Gelegenheit dazu biete die ebenfalls im Hannover Congress Centrum veranstaltete Passivhaus-Ausstellung mit 90 Ständen von bereits auf das Passivhaus spezialisierten Herstellern und Dienstleistern. Die starke Präsenz der kommerziellen Aussteller verdeutliche die zunehmende ökonomische Bedeutung und das große volkswirtschaftliche Potenzial des Passivhausstandards. Die Ausstellung ist geöffnet am Freitag, 19. Mai, von 9 bis 19 Uhr und am Samstag, 20. Mai, von 9 bis 17 Uhr. Ein begleitendes Vortragsprogramm vermittelt Tipps aus der Praxis mit Beiträgen rund das Bauen, Modernisieren und Energiesparen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Passivhaus nutzt auch Körperwärme der Bewohner und einfallende Sonnenwärme effektiv

Anders als herkömmliche Gebäude, die viel Wärme verschwenden und deshalb aktiv beheizt werden müssen, nutzen das Passivhäuser die in ihrem Inneren vorhandenen Energiequellen wie zum Beispiel die Körperwärme von Personen oder einfallende Sonnenwärme – die Heizung wird dadurch grundlegend vereinfacht. Besondere Fenster und eine Hülle aus hoch wirksamen Dämmpaketen in Außenwänden, Dach und Bodenplatte schließen die Wärme schützend ein. Für ständig frische Luft ohne Zugerscheinungen sorgt eine Lüftungsanlage, in der ein hoch effizienter Wärmetauscher Wärmeverluste weitgehend verhindert. Der Passivhausstandard wurde 1990 in deutsch-schwedischer Kooperation entwickelt und ist einer der wissenschaftlich am besten dokumentierten Baustandards weltweit. Er stelle mit wirtschaftlich attraktiven Mitteln nicht nur einen extrem niedrigen Energiebedarf sicher, sondern sorge vor allem dafür, dass sich die Menschen im Passivhaus im Sommer wie im Winter überaus wohl fühlen, so das PHI. Allein in Deutschland seien bereits über 6.000 Wohnungen, Büros, Schulen und andere Gebäude im Passivhaus-Standard gebaut worden.

14.05.2006   Quelle: Passivhaus Institut (PHI)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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