Kongress thematisiert Raps und Getreide als Energiepflanzen

Welchen Beitrag nachwachsende Rohstoffe zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten können diskutierten die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die BASF Aktiengesellschaft auf dem Kongress „Wege zur Nachhaltigkeit – Die Rolle Nachwachsender Rohstoffe“ am 15.06.2006 in Berlin. „Ziel unserer Veranstaltung ist es, im Dialog mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung Wege aufzuzeigen, wie sich […]

Welchen Beitrag nachwachsende Rohstoffe zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten können diskutierten die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die BASF Aktiengesellschaft auf dem Kongress „Wege zur Nachhaltigkeit – Die Rolle Nachwachsender Rohstoffe“ am 15.06.2006 in Berlin. „Ziel unserer Veranstaltung ist es, im Dialog mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung Wege aufzuzeigen, wie sich nachwachsende Rohstoffe nachhaltig nutzen lassen. Damit beschreiten wir einen neuen Weg“, sagt Ernst Schwanhold, Leiter des Kompetenzzentrums Umwelt, Sicherheit und Energie der BASF Aktiengesellschaft.
 
„Denn die Nutzung nachwachsender Rohstoffe kann umso schneller und nachhaltiger gefördert werden, je stärker sich Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit gemeinsam dafür engagieren“, so Schwanhold weiter.

Brickwedde: „Billiger werden Öl und Gas auf Dauer gewiss nicht mehr“

„Die erkennbare Endlichkeit fossiler Rohstoffe kombiniert mit dem weltweiten Anstieg des Energiebedarfs macht klar, dass unser Durst nach Erdöl und Gas in gar nicht so ferner Zukunft nicht mehr gedeckt werden kann“, betont DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. „Eines ist sicher jedem klar: Billiger werden Öl und Gas auf Dauer gewiss nicht mehr.“ Biomasse stelle hier eine Alternative dar. Die Vorteile liegen für Brickwedde auf der Hand: „Die Energieversorgung Europas wird weiter aufgefächert, die Abhängigkeit von Energieeinfuhren sinkt. Neben der Lebensmittelproduktion gewinnen Raps, Sonnenblumen und Getreide an Mehrwert durch die Verwendung als Energiepflanzen“, so der DBU-Generalsekretär.

BASF investiert 100 Millionen Euro in Forschung zum Rohstoffwandel

Der derzeitige Anteil von nachwachsenden Rohstoffen an der organisch chemischen Produktion in Deutschland liegt laut DBU mit etwa zwei Millionen Tonnen bei mindestens zehn Prozent. Für die Mehrzahl der Wertschöpfungsketten in der chemischen Industrie seien heute jedoch Olefine und Aromaten die wichtigsten Ausgangsstoffe. Sie werden hauptsächlich durch Aufspalten von Rohbenzin (Naphtha) erzeugt. Als alternativer Rohstoff komme aber auch Erdgas in Betracht, da eine flächendeckende Umstellung der Chemieproduktion auf nachwachsende Rohstoffe mittelfristig nicht möglich ist. „Für Einzelanwendungen können nachwachsende Rohstoffe bereits heute eine wettbewerbsfähige Alternative sein“, so Ernst Schwanhold von der BASF. Für die Forschungsarbeiten im Forschungscluster „Rohstoffwandel” will die BASF in den Jahren 2006 bis 2008 100 Millionen Euro investieren.

DBU fördert Innovationen mit regenerativen Energien

Die DBU hat seit 1991 mehr als 6.200 Projekte kleiner und mittelständischer Unternehmen mit einem Fördervolumen von fast 1,2 Milliarden Euro unterstützt. Von Anfang an förderte die weltweit größte Umweltstiftung Projekte zu nachwachsenden Rohstoffen. Mit ihrer Hilfe entwickelten Unternehmen etwa eine Anlage zur dezentralen Herstellung von Biodiesel oder lösemittelfreien Naturfarben. Allein in der Biotechnologie mit ihrem hohen Energiesparpotenzial förderte die DBU seit 1996 rund 260 Projekte kleiner und mittelständischer Unternehmen mit etwa 90 Millionen Euro.

16.05.2006   Quelle: DBU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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