Bio-Öl vom Fußballfeld: Genug Heizenergie für sechs Einfamilienhäuser

Während die einen ihre Mannschaft anfeuern, grübeln die anderen darüber, wie sie dauerhaft den steigenden Heizkosten Paroli bieten können. Wer bei der Fußball-Weltmeisterschaft als Sieger hervorgeht, entscheidet sich dieses Jahr in Deutschland auf 12 Spielfeldern im Format 105 x 70 Meter. Würde auf der gleichen Fläche – knapp 9 Hektar – Raps angebaut, könnten daraus […]

Während die einen ihre Mannschaft anfeuern, grübeln die anderen darüber, wie sie dauerhaft den steigenden Heizkosten Paroli bieten können. Wer bei der Fußball-Weltmeisterschaft als Sieger hervorgeht, entscheidet sich dieses Jahr in Deutschland auf 12 Spielfeldern im Format 105 x 70 Meter. Würde auf der gleichen Fläche – knapp 9 Hektar – Raps angebaut, könnten daraus über 10.000 Liter Rapsöl gepresst werden. Das berichtet der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V. (BDH) in einer Pressemitteilung.  Diese Menge reiche aus, um sechs moderne Einfamilienhäuser mit 150 Quadratmetern Wohnfläche ein Jahr lang zu heizen und mit warmem Wasser zu versorgen. Hinzu komme, dass diese Öle das Klima schonen, weil bei ihrer Verbrennung nur soviel CO2 erzeugt wird, wie die Pflanzen zuvor aufgenommen haben.

Heimische nachwachsende Rohstoffe statt Erdöl und Erdgas

Ob ein kompletter Seitenwechsel von Erdöl und Erdgas zu Bio-Ölen und Bio-Gas oder deren Beimischung zu fossilen Energieträgern, schon heute kann ein Teil unseres Energiebedarfes für Heizung und Warmwasserbereitung durch heimische nachwachsende Rohstoffe gedeckt werden – bis 2015 sollen es laut BDH knapp 10 Prozent des Wärmeenergiebedarfs werden (117 Terawattstunden/Jahr). Profitieren würden Verbraucher, Wirtschaft und Umwelt. „Durch den Einsatz effizienter Heizsysteme und erneuerbarer Energien sparen Verbraucher Heizkosten, die Energierohstoffimporte Deutschlands werden verringert und Arbeitsplätze im Inland geschaffen“, so BDH-Präsident Dr. Heinrich-H. Schulte.

Heizungssanierung plus Solarthermie spart bis zu 40 Prozent Energie

Laut Grünbuch der EU könnte im Gebäudebestand rund die Hälfte der Energie für Heizung und Warmwasserbereitung eingespart werden. Wirtschaftlich rentabel ist laut BDH bei den heutigen Öl- und Gas-Preisen vor allem eine Heizungssanierung, denn wer eine alte Anlage auf den aktuellen Stand der Technik bringe, könne bis zu 40 Prozent Energie einsparen – beispielsweise durch hoch effiziente Ölbrennwert- oder Gasbrennwertkessel in Kombination mit Solarthermie.

Heizungsindustrie will Anteil erneuerbarer Energien bis 2015 auf 80 Prozent steigern

Die deutsche Heizungsindustrie will künftig stärker dazu beitragen, die Energieeffizienz in Gebäuden zu erhöhen und den Einsatz erneuerbarer Energien auszubauen. Im Jahr 2005 nutzten lediglich acht Prozent der neuen Heizungsanlagen in Deutschland erneuerbare Energien. Die im BDH organisierten Unternehmen wollen diesen Anteil bis 2015 auf 80 Prozent erhöhen.

10.06.2006   Quelle: BDH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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