BEE: Emissionshandel bleibt „Mogelpackung“

Der Regierungsvorschlag zum Emissionshandel verschaffe den Energiekonzernen Vorteile und belaste die Verbraucher, kommentiert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in einer Pressemitteilung. Zwar habe die Große Koalition geringfügige Verbesserungen in den so genannten Nationalen Allokationsplan II eingebaut. Im Kern bleibe es aber dabei: „Der Emissionshandel führt zu minimalen CO2-Einsparungen aber zu maximalen Kosten für die Verbraucher“, […]

Der Regierungsvorschlag zum Emissionshandel verschaffe den Energiekonzernen Vorteile und belaste die Verbraucher, kommentiert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in einer Pressemitteilung. Zwar habe die Große Koalition geringfügige Verbesserungen in den so genannten Nationalen Allokationsplan II eingebaut. Im Kern bleibe es aber dabei: „Der Emissionshandel führt zu minimalen CO2-Einsparungen aber zu maximalen Kosten für die Verbraucher“, so BEE-Geschäftsführer Milan Nitzschke.
 
CO2-Einsparung durch Ausbau erneuerbarer Energien, nicht durch teuren Emissionshandel

Die eigentliche CO2-Einsparung in Deutschland werde durch den Ausbau erneuerbarer Energien erreicht, nicht durch den teuren Emissionshandel, betont der BEE. Bis zum Jahr 2012 rechne die Branche der erneuerbaren Energien mit zusätzlichen Einsparungen allein durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Höhe von 52 Millionen Tonnen CO2. Um diese Menge werde die deutsche Stromerzeugung mit Hilfe von Windkraft, Bioenergie und Co. bis 2012 sauberer. Trotzdem liege die Minderungsvorgabe der Regierung für Stromerzeugung und Industrie im Nationalen Allokationsplan bei nur 15 Millionen Tonnen. Ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien und die daraus resultierenden CO2-Einsparungen lägen die Kosten des Emissionshandels noch deutlich höher, rechnet der BEE vor. Er beziffert die Kosteneinsparung durch das EEG für die Industrie auf 4,2 Milliarden Euro bis 2012.

Emissionsrechte versteigern, nicht verschenken

Für den in dieser Woche anstehenden Beschluss von Kabinett und Bundestag zum Nationalen Allokationsplan fordert der BEE deutliche Nachbesserungen. So dürften die Emissionsrechte nicht der Industrie geschenkt werden, sondern müssten im rechtlich zulässigen Rahmen versteigert werden. Zudem dürfe die Zuteilung der Emissionsrechte nicht einseitig die Kohlewirtschaft bevorteilen. Die internationalen Instrumente Joint Implemantation (JI) und Clean Development Mechanism (CDM) begrüßt der BEE, sie dürften allerdings nicht dazu führen, dass sich die Industrie mit Projekten im Ausland von ihren inländischen Verpflichtungen freikaufe. Daher müsse der Anteil dieser Projekte reduziert werden. Eine ausführliche Stellungnahme des BEE zum Nationalen Allokationsplan ist abrufbar unter www.bee-ev.de.

28.06.2006   Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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