Mecklenburg-Vorpommern: Umweltminister tauft sein Solardach

Prof. Dr. Wolfgang Methling, Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, hat am 29.08.2006 die Solaranlage auf dem Dach seines Wohnhauses in Betrieb genommen. Wie bei einer Schiffstaufe zersprang eine vorsorglich präparierte Sektflasche auf der fast 60 Quadratmeter großen Fläche. Die gesamte Anlage besteht aus Solarstrom-Modulen mit einer Fläche von 24 Quadratmetern und einer Solarwärmeanlage mit […]

Prof. Dr. Wolfgang Methling, Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, hat am 29.08.2006 die Solaranlage auf dem Dach seines Wohnhauses in Betrieb genommen. Wie bei einer Schiffstaufe zersprang eine vorsorglich präparierte Sektflasche auf der fast 60 Quadratmeter großen Fläche. Die gesamte Anlage besteht aus Solarstrom-Modulen mit einer Fläche von 24 Quadratmetern und einer Solarwärmeanlage mit einer Kollektorfläche von 32 Quadratmetern.   Bei durchschnittlicher Sonneneinstrahlung können mit der Photovoltaikanlage pro Jahr rund 2.400 Kilowattstunden Solarstrom erzeugt werden. Gleichzeitig senkt die solarthermische Anlage die Kosten für Warmwasser und Heizung um rund 40 Prozent. Der Auftrag wurde von der Firma RASOLAR aus Sabel projektiert und ausgeführt.
Verlässliche und kostenlose Energie auf unbeschränkte Zeit

„Solarenergie wird uns frei Haus und ohne Kosten geliefert, absolut verlässlich und auf unbeschränkte Dauer. Die Nutzung dieser Ressource sollte ein wirtschaftliches Selbstverständnis sein“, sagte Prof. Dr. Methling. „Der Klimawandel, der uns als Küstenanrainer besonders bedroht, und die stetig steigenden Energiepreise müssen uns dazu veranlassen, einen großen Teil unseres Energiebedarfs wieder durch Eigenerzeugung zu decken“, so Methling weiter. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern betrug laut Methling im Jahr 2004 bereits 31 Prozent. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), der Aktionsplan Klimaschutz, die Landesagenda Mecklenburg-Vorpommern und verschiedene Förderinstrumente hätten in den letzten acht Jahren zu einem erheblichen Zuwachs geführt, aber die Potenziale seien noch längst nicht ausgeschöpft. „Wir müssen die Menschen vor Ort erreichen, müssen ihnen Alternativen aufzeigen und durch qualitativ hochwertige Arbeit vom Nutzen dieser Anlagen überzeugen. Aus diesem Grund habe ich den Auftrag auch an die hier ansässige Firma RASOLAR aus Sabel vergeben“, so der Umweltminister.

100-Prozent-Solarhaus soll in zehn bis 20 Jahren Standard sein

Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft beschreibt die ehrgeizigen Zukunftspläne der Branche: „Die Vision eines vollständig solar versorgten Hauses wird Realität. Wir arbeiten mit Hochdruck am 100-Prozent-Solarhaus bei Strom, Heizung und Klimatisierung. In 10 – 20 Jahren wird es sicherlich zum selbstverständlichen Baustandard“. Axel Hübscher, Solarexperte und Geschäftsführer der ausführenden Firma RASOLAR hat die Möglichkeiten der Solarenergie schon vor Jahren erkannt und konsequent auf den Einsatz erneuerbarer Energien gesetzt. „60 Prozent des privaten Energieverbrauchs werden beim Heizen sowie bei der Erwärmung des Dusch- und Badewassers verbraucht. Nur ein Prozent wird für Licht und ca. sechs Prozent werden für Haushaltsgeräte aufgewendet. Der Rest entfällt auf das Auto. Deshalb empfehle ich, mit dem Sparen beim Heizen der Wohnung und bei der Erwärmung von Wasser anzufangen, also mit einer solarthermischen Anlage“, so Hübscher. „Das haben wir auch bei Prof. Methling so gehalten. Um der Dachfläche ein einheitliches ästhetisches Bild zu geben, haben wir die restliche verfügbare Fläche für die Photovoltaik-Module verwendet. Vor allem für Mecklenburg-Vorpommern sehe ich große Chancen, im Bereich der Solarenergie weiterhin eine Vorreiterrolle in Deutschland zu übernehmen“, sagt der Solar-Fachmann.

Die Firma RASOLAR ist Mitglied in der BUSO Bund Solardach eG, Deutschlands einziger Solargenossenschaft. Diese erreichte im Jahr 2005 nach eigenen Angaben einen Absatz von rund 55.000 m2 Kollektorfläche. In diesem Jahr erwarten die rund 120 unter dem BUSO-Dach zusammengeschlossenen Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mindestens 40 Prozent Absatzsteigerung.

03.09.2006   Quelle: BUSO Bund Solardach eG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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