NABU zum Energiegipfel: Am Atomausstieg festhalten und Weichen zur klimaschonenden Energieversorgung stellen

Der Naturschutzbund NABU hat Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des am 09.10.2006 stattfindenden Energiegipfels aufgefordert, beim Streitthema Atomenergie Klarheit zu schaffen und die Weichen für einen zukunftsfähigen klimaschonenden Umbau der Energieversorgung zu stellen. „Das Festhalten am Atomausstieg ist im Koalitionsvertrag vereinbart“, betonte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.  Allen Versuchen daran zu rütteln, müsse eine klare Absage erteilt werden. […]

Der Naturschutzbund NABU hat Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des am 09.10.2006 stattfindenden Energiegipfels aufgefordert, beim Streitthema Atomenergie Klarheit zu schaffen und die Weichen für einen zukunftsfähigen klimaschonenden Umbau der Energieversorgung zu stellen. „Das Festhalten am Atomausstieg ist im Koalitionsvertrag vereinbart“, betonte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.  Allen Versuchen daran zu rütteln, müsse eine klare Absage erteilt werden. Die zentralistische, träge und mit einem hohen Sicherheitsrisiko behaftete Atomenergie blockiere in Wirklichkeit langfristigen Klimaschutz. „Die zentrale Frage muss heißen: Wie bauen wir unsere Energieversorgung ressourcenschonend so um, dass wir die zur Rettung unseres Klimas erforderlichen Klimaschutzziele erreichen können?“, so Tschimpke.

Große Energiekonzerne blockieren klimaschonende Energieversorgung

Nach Ansicht des NABU müssen bis Mitte dieses Jahrhunderts 80 Prozent Kohlendioxid eingespart werden. Dieses Ziel sei jedoch unter Beibehaltung der derzeitigen zentralen Stromerzeugungsstrukturen nicht zu erreichen. „Milliardenschwere Investitionsankündigungen der großen Energiekonzerne in Steinzeittechniken wie Kohlekraftwerke ohne Kraft-Wärme-Kopplung bringen uns in Sachen Klimaschutz keinen Schritt weiter. Sie dienen einzig der Besitzstandswahrung und blockieren den dringend notwendigen Umbau zu einer klimaschonenden Energieversorgung“, kritisierte Tschimpke.

Steigerung der Energieeffizienz ganz oben auf der Tagesordnung

Positiv sei, dass die Steigerung der Energieeffizienz ganz oben auf der Tagesordnung stehe. Gewaltige Einsparpotenziale bei Haushaltsgeräten und in der Unterhaltungselektronik, beim Heizenergiebedarf in Häusern und Industrieprozessen gelte es endlich zu nutzen. Die zielführenden Instrumente, wie ein „Top-Runner-Programm“, das Mindesteffizienzstandards für Elektrogeräte vorschreibe, seien längst bekannt. Allerdings dürften auch hier Konfliktfelder nicht ausgeblendet werden. Die Automobilindustrie werde ihre freiwilligen Zusagen zur Effizienzsteigerung bei Personenkraftwagen nicht erreichen. Darum müssten hier verbindliche Regelungen zur Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes festgelegt werden. Dieser müsse durchschnittlich auf 120g CO2 pro Kilometer bis 2012 und perspektivisch noch weiter gesenkt werden, um die Klimaschutzziele der EU erreichen zu können.

Bürger sollen Atomausstieg mit einem Wechsel des Stromanbieters vollziehen

Der NABU hat zusammen mit weiteren Verbänden die Initiative www.atomausstieg-selber-machen.de ins Leben gerufen. Sie richtet sich an atomkritische Bürger, mit einem Wechsel des Stromanbieters den Atomausstieg aus der Gesellschaft heraus zu vollziehen – weg von den Atomkonzernen RWE & Co. hin zu Ökostromanbietern.

09.10.2006   Quelle: NABU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen