Weltweit erste große CIS-Photovoltaik-Produktion startet

Der boomenden Photovoltaik-Branche fehlt derzeit der knappe Rohstoff Silizium. Das Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) hat jetzt mit dem Unternehmen Würth Solar eine alternative Solarstromtechnik zur Industriereife gebracht. Würth Solar startet am 27. Oktober die weltweit erste Großserienproduktion von CIS-Solarmodulen in einer eigens errichteten Fertigungsstätte in Schwäbisch Hall. Ab 2007 soll die Produktion […]

Der boomenden Photovoltaik-Branche fehlt derzeit der knappe Rohstoff Silizium. Das Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) hat jetzt mit dem Unternehmen Würth Solar eine alternative Solarstromtechnik zur Industriereife gebracht. Würth Solar startet am 27. Oktober die weltweit erste Großserienproduktion von CIS-Solarmodulen in einer eigens errichteten Fertigungsstätte in Schwäbisch Hall. Ab 2007 soll die Produktion eine Jahreskapazität von rund 15 Megawatt (MW) pro Jahr erreichen.   CIS-Dünnschichtsolarmodule produzieren Strom ohne Silizium und versprechen wegen ihres geringen Materialverbrauchs eine starke Senkung der Herstellkosten. Die siebenjährige Forschung wurde vom Land Baden-Württemberg, vom Bund und von der EU gefördert.

Experten erwarten steigende Wirkungsgrade und sinkende Herstellungskosten

„Um Innovationen umzusetzen braucht man gute Ideen aus der Forschung, mutige Unternehmen mit Weitblick und eine stetige öffentliche Förderung“, sagt Dr. Hansjörg Gabler, ZSW-Vorstand und Geschäftsbereichsleiter Photovoltaik. „Bei der CIS-Technologie war das vorbildhaft der Fall. Damit verfügt Würth Solar als deutsches Unternehmen über einen deutlichen Technologievorsprung“, so Gabler.

CIS-Solarzellen sind unabhängig vom Rohstoff Silizium, da ihr Halbleiter aus einer Kupfer-Indium-Gallium-Selen-Verbindung (CuInGaSe2) besteht. Er wird auf das Trägermaterial Glas gedampft, ist 100 Mal dünner als bei herkömmlichen Siliziummodulen und erreicht einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 11,5 %. Da die Technik erst am Anfang des Produktionszyklus steht, gehen Experten von weiter steigenden Wirkungsgraden und fallenden Herstellungskosten aus.

Das ZSW ist nach eigenen Angaben das führende deutsche Forschungsinstitut auf dem Gebiet der Dünnschicht-Photovoltaik. Die weltweit erste Großserienproduktion von CIS-Dünnschichtmodulen erfolgt nach einem vom ZSW entwickelten Verfahren. Weitere Geschäftsbereiche des Instituts sind Brennstoffzellen und regenerative Kraftstoffe. Es erwirtschaftet mit 120 Beschäftigten einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro – der Großteil stammt aus der Industrieforschung und von öffentlichen Auftraggebern.

24.10.2006   Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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