Größte saarländische Biogasanlage: zukunftsweisender Schritt vom Landwirt zum Energiewirt

Auf dem Markushof der Familie Selzer die bislang größte Biogasanlage des Saarlandes. Im Rahmen des offiziellen Veranstaltungsprogramms zum Tag der offenen Baustelle überreichte der saarländische Umweltstaatssekretär Rainer Grün den Zuwendungsbescheid für die Biogasanlage an die beiden Geschäftsführer der Ökostrom Saar Biogas Losheim KG, Thomas Nägler und Heiko Hoff, welche die Planung und Realisierung der Biogasanlage maßgeblich voranbringen. Das Umweltministerium bezuschusst die 500 kW-Biogasanlage als Pilotprojekt mit Modellcharakter mit einem Zuschuss in Höhe von 10. 000 Euro.  

Biogas: ein hochwertiger Energieträger zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken

„Ich freue mich, der ÖkoStrom Saar GmbH den entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichen zu können. Das Umweltministerium unterstützt die saarländischen Landwirte und begleitet sie auf ihrem Weg vom Landwirt zum Energiewirt. Hierfür bietet das Umweltministerium interessante Förderprogramme, mit denen die Landwirte für die Nutzung von Biogas aus Biogasanlagen in Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen werden sollen“, so Umweltstaatssekretär Grün. „Leider ist im Saarland von diesen Angeboten bisher noch wenig Gebrauch gemacht worden. Dabei ist Biogas ein hochwertiger Energieträger, der in Blockheizkraftwerken zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden kann. Ich hoffe, dass diese Modellanlage, die auf dem Markushof der Familie Selzer errichtet wird, zu einem Leuchtturm für andere wird und dass sich viele andere Landwirte von diesem Licht den Weg in die Zukunft zeigen lassen“, so Grün weiter.

Strom für rund 1.200 Haushalte, aus Gülle und nachwachsenden Rohstoffen

Im Juli haben die Bauarbeiten auf dem Markushof begonnen, ihr Abschluss ist noch für dieses Jahr vorgesehen, so dass der Strom aus Biogas noch 2006 in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Gut 500 Kilowatt Leistung werden die beiden Generatoren erzeugen, und das praktisch rund um die Uhr. Gefüttert durch Gülle und nachwachsende Rohstoffe können dann pro Jahr etwa 3,8 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom erzeugt werden, die den Strombedarf von rund 1.200 Haushalten decken können. Gleichzeitig fallen erhebliche Wärmemengen an, die zur Trocknung eingesetzt werden. Das Besondere an diesem nachhaltigen 2,4 Millionen Euro schweren Energieprojekt: Die Finanzierung geschieht zum Teil über den Verkauf von Anteilscheinen an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Ab 5 000 Euro ist ein Einstieg möglich, für Bewohner des Landkreises Merzig-Wadern sogar schon ab 3 000 Euro.

05.11.2006   Quelle: Ministerium für Umwelt des Saarlandes   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH