Klimawandel: Sir Nicholas Stern diskutiert mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) erörterte mit dem renommierten britischen Volkswirt Sir Nicholas Stern die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank hatte im Auftrag der britischen Regierung eine Studie erarbeitet („Stern Review“), die weltweit für Aufsehen sorgt. Der Bericht warnt davor, dass der globale Klimawandel eine weitaus größere Weltwirtschaftskrise auslösen könne […]

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) erörterte mit dem renommierten britischen Volkswirt Sir Nicholas Stern die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank hatte im Auftrag der britischen Regierung eine Studie erarbeitet („Stern Review“), die weltweit für Aufsehen sorgt. Der Bericht warnt davor, dass der globale Klimawandel eine weitaus größere Weltwirtschaftskrise auslösen könne als die Rezession in den 30er Jahren. In seinem 700-Seiten-Report rechnet er vor, dass es entschieden teurer sei, nicht zu handeln, als Klimaschutz zu betreiben.   Der Stern-Report stützt die Überlegung, dass die Hauptschuldigen des wachsenden Kohlendioxid-Ausstoßes in Lösungen zum Klimaschutz eingebunden werden müssen.

„Die Energiepolitik neu buchstabieren“

Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, wertet die Studie von Stern als einen wichtigen Beitrag zur Klimadiskussion. Dem Vorurteil, Klimaschutz sei zu teuer und schade der Wirtschaft, sei mit Zahlen und Daten die Grundlage entzogen. Das Gutachten bekräftige die Notwendigkeit, die Energiepolitik neu zu buchstabieren, so Hauff. Hauff sieht die Bundesregierung als kommenden G8-Präsidenten in der Pflicht, die neue Ökonomie des Klimaschutzes mit China, Indien und den USA zu diskutieren, die sich harten Maßnahmen des internationalen Klimaschutz bisher noch entziehen. „Wer Atombomben baut, der muss auch im Klimaschutz seiner Verantwortung gerecht werden“, sagte Hauff. Der von Stern aufgezeigten Logik könnten sich auch die USA nicht auf Dauer entziehen.

Hauff sieht sich in den vom Rat für Nachhaltige Entwicklung vorgelegten Empfehlungen an die Bundesregierung für eine konsistente Energiepolitik und in ihren kontinuierlichen Mahnungen zu mehr Energieeffizienz und zum Einstieg in eine saubere Kohlenutzung bestätigt. „Die Lösung der Energieproblematik gehört zu den wichtigsten Aufgaben in diesem Jahrhundert. Deutschland ist davon noch weit entfernt“, so Hauff.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde im April 2001 von Bundeskanzler Gerhard Schröder berufen. Er entwickelt Beiträge für die Nachhaltigkeitsstrategie und -politik der Bundesregierung, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und macht Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen. Dem Rat gehören 19 Personen des öffentlichen Lebens an: Dr. Volker Hauff (Vorsitzender), Horst Frank, Dr. Hans Geisler, Rainer Grohe, Hermann Graf Hatzfeldt, Roland Heinisch, Prof. Dr. Stefan Homburg, Prof. Dr. Eberhard Jochem, Prof.
Dr. Edward G. Krubasik, Thomas Loster, Prof. Dr. Edda Müller, Prof.
Dr. Jürgen Rimpau, Prof. Dr. Josef Sayer, Tobi Schlegl, Marlehn Thieme, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hubert Weinzierl, Dr. Angelika Zahrnt.

RNE-Borschüre und „Stern Review“ im Internet

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung veröffentlichte die Broschüre „Effizienz und Energieforschung als Bausteine einer konsistenten Energiepolitik: Empfehlungen des Rates für nachhaltige Entwicklung an die Bundesregierung“. Sie kann als PDF-Dokument heruntergeladen werden unter http://www.nachhaltigkeitsrat.de/service/download/publikationen/broschueren/Broschuere_Energieempfehlung.pdf.
Der Text des „Stern Review“ in englischer Sprache ist im Internet abrufbar unter http://www.sternreview.org.uk.

02.12.2006   Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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