15.000 Megawatt: Neuer Weltrekord beim Neubau von Windenergieanlagen

Im Jahr 2006 wurden nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 15.000 Megawatt (MW) neu aufgebaut. Dies entspreche der Kapazität von etwa fünfzehn Großkraftwerken und sei eine neue Höchstleistung. 2005 wurden laut BWE neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 11.800 MW gebaut. Spitzenreiter sind abermals die USA mit […]

Im Jahr 2006 wurden nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 15.000 Megawatt (MW) neu aufgebaut. Dies entspreche der Kapazität von etwa fünfzehn Großkraftwerken und sei eine neue Höchstleistung. 2005 wurden laut BWE neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 11.800 MW gebaut. Spitzenreiter sind abermals die USA mit einem geschätzten Zubau von 2.700 MW. Für die Jahre 2007 und 2008 wird nochmals von deutlichen Steigerungen ausgegangen, nachdem der US-Kongress im Dezember 2006 die bundesstaatliche Förderung – den so genannten Production Tax Credit (PTC) – bis Ende 2008 verlängert hat.
Insgesamt steige damit die weltweit installierte Kapazität auf nahezu 75.000 MW. Die Anlagen können laut BWE rund 180 Milliarden Kilowattstunden (kWh) produzieren, das entspreche mehr als einem Prozent des weltweiten Strombedarfs. In den letzten fünf Jahren habe die durchschnittliche Wachstumsrate der installierten Kapazität 25 Prozent betragen. Das entspreche einer Verdoppelung alle drei Jahre.

Bis 2020 könnte Windkraft rund zwölf Prozent des globalen Strombedarfs decken
„Aufgrund der steigenden Weltmarktpreise für Brennstoffe und der zunehmenden Bereitschaft der Staaten, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, rechnen wir mit einem Anhalten dieser hohen Wachstumsraten“, sagt BWE-Präsident Peter Ahmels. Beispielweise habe sich Frankreich 2006 in seinem mehrjährigen Investitionsplan (PPI) für den Stromsektor ein Ziel von 17.000 Megawatt Windkraftleistung bis 2015 gesetzt. Auch die Schwellenländer setzten sich immer ehrgeizigere Ziele für den Ausbau der Windkraft. China wolle bis 2020 mindestens 30.000 MW Windkraftkapazität installieren. Indien sei seit Jahren der drittgrößte Windmarkt der Welt. Bis 2020 könne die Windkraftkapazität weltweit auf 1.250.000 MW steigen und mit rund 3.000 Milliarden Kilowattstunden rund zwölf Prozent des bis dahin prognostizierten Strombedarfs decken. Damit würde Windenergie mehr zum globalen Strombedarf beitragen als die Wasserkraft oder die Kernenergie, so der BWE.

Weltmarkt für Windenergieanlagen nähert sich der 15 Milliarden Euro-Marke
„Windenergie ist die weltweit am schnellsten wachsende, unerschöpfliche und CO2-freie Energieform. Dies und die technologisch führende Stellung der einheimischen Windindustrie bieten hervorragende Export-Chancen für Deutschland“, betont der BWE-Präsident. Der Weltmarkt für Windenergieanlagen nähere sich 2006 der Marke von 15 Milliarden Euro (2005: 10,6 Mrd. Euro). Dazu kämen Investitionen in die Infrastruktur wie etwa Netzanschlüsse. Die Position der deutschen Windindustrie sei Spitze: Der Anteil der deutschen Windenergieanlagen-Hersteller und Zulieferer an allen weltweit im Jahr 2005 produzierten Anlagen und Komponenten lag laut Ahmels mit vier Milliarden Euro bei rund 38 Prozent, die Exportrate habe 71 Prozent betragen. Ahmels: „Für 2006 erwarten wir eine weitere Steigerung der Umsätze aus dem Export, mit entsprechend positiven Wirkungen für den deutschen Arbeitsmarkt. Voraussetzung dafür ist aber auch ein stabiler Heimatmarkt.“ Inzwischen sind laut BWE 70.000 Menschen mit der Herstellung und dem Betrieb von Windenergieanlagen in Deutschland beschäftigt.

02.01.2007 | Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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