Jahresrückblick 2006: Erneuerbare Energien brechen erneut Rekorde

2006 war ein Rekordjahr für die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland, berichtet der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) in einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Wind, Wasser, Sonne, Bioenergie und Erdwärme hätten ihren Beitrag zur Energieversorgung stärker erhöht als je zuvor. Ihr Anteil am gesamten Endenergieverbrauch von Strom, Wärme und Kraftstoffen sei im vergangenen Jahr […]

2006 war ein Rekordjahr für die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland, berichtet der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) in einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Wind, Wasser, Sonne, Bioenergie und Erdwärme hätten ihren Beitrag zur Energieversorgung stärker erhöht als je zuvor. Ihr Anteil am gesamten Endenergieverbrauch von Strom, Wärme und Kraftstoffen sei im vergangenen Jahr auf 7,7 Prozent gewachsen (2005: 6,8 %).
Die Energiebereitstellung aus den unendlich vorhandenen Energieträgern wuchs laut BEE auf über 200 Milliarden Kilowattstunden (2005: 175,7 Mrd. kWh). Das entspreche rechnerisch dem Strom-, Wärme- und Kraftstoffverbrauch von mehr als 10 Millionen Haushalten. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien stieg laut BEE im Jahr 2006 auf 71,5 Milliarden Kilowattstunden (2005: 64,35 Mrd. kWh). Der Zuwachs innerhalb eines Jahres liege damit deutlich über der jährlichen Stromproduktion beispielsweise des Kernkraftwerkes Brunsbüttel. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch betrug 2006 laut BEE 11,6 Prozent (2005: 10,5 %). Hauptträger des Wachstums seien die Windenergie, Biogas und Solarstrom.

5,4 Prozent des deutschen Kraftstoffverbrauchs mit Biosprit gedeckt
Mit einem Wachstumssprung von über 40 Prozent hat der Biokraftstoffeinsatz im letzten Jahr mehr als 3,3 Millionen Tonnen erreicht. Das entspricht einem Anteil am deutschen Kraftstoff-Verbrauch von 5,4 Prozent (2005: 3,6 %). Die EU-Ausbauziele für Deutschland für das Jahr 2010 rücken damit in greifbare Nähe. Sie liegen für den Strom bei 12,5 Prozent und im Kraftstoffsektor bei 5,75 Prozent.

Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Wärmeverbrauch mit 6,2 Prozent noch zu gering
Ein leichter Zuwachs bei der Nutzung von Bioenergie, Solarwärme und Erdwärme führte im Jahr 2006 zu einer Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien von 98 Milliarden Kilowattstunden (2005: 89 Mrd. kWh). Das entspricht einem Anteil am steigenden deutschen Wärmeverbrauch von 6,2 Prozent (2005: 5,9 %). Damit bleibe die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien deutlich unter ihren Möglichkeiten, betont der BEE. „Nirgendwo sonst lässt sich der Ausstoß von klimaschädigendem CO2 so billig und schnell reduzieren, wie im Wärmebereich. Nicht-Handeln ist hier sträflich. Die Große Koalition muss daher schnellstmöglich die Arbeit an einem Wärmegesetz für Erneuerbare Energien wieder aufnehmen“, kommentiert BEE-Präsident Johannes Lackmann.

CO2-Einsparung durch Erneuerbare Energien: 99 Millionen Tonnen
Wasser, Wind, Sonne, Bioenergie und Erdwärme leisten heute den Löwenanteil zur Reduzierung klimaschädlicher CO2-Emissionen. Allein der Zuwachs erneuerbarer Energien in 2006 hat laut BEE zu einer zusätzlichen CO2-Reduktion von über 10 Millionen Tonnen geführt. Der Emissionshandel zwischen 2005 und 2007 hat zum Ziel, die Emissionen in der deutschen Industrie um gerade einmal zwei Millionen Tonnen zu verringern, vergleicht der BEE.

Energieimporte für 4,2 Milliarden Euro eingespart und Umweltschäden in Höhe von 3,2 Milliarden Euro vermieden
Durch die Nutzung erneuerbarer Energien konnten 2006 nach Berechnungen des BEE Importe von Öl, Gas, Kohle und Uran im Wert von 4,2 Milliarden Euro vermieden werden. „Deutschland macht sich mehr und mehr unabhängig von teuren und umweltschädlichen Energieimporten. Erneuerbare Energien sichern damit den Standort Deutschland“, sagt BEE-Präsident Lackmann. Gleichzeitig ergebe sich auf Basis einer Studie des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) und des Fraunhofer Institutes ISI allein durch Strom aus erneuerbaren Energien eine Einsparung externer Kosten für Umweltschäden in Höhe von 3,2 Milliarden Euro. Zudem bewirke die zusätzlich verfügbare Strommenge aus erneuerbaren Energien eine Preisdämpfung auf dem Strommarkt. Laut dem Hamburgischen Weltwirtschaftsarchiv (HWWA) werden schon allein durch diesen Effekt die gesamten Kosten der Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien kompensiert. Diese hatten sich im vergangenen Jahr auf etwa 2 Milliarden Euro und damit 300 Millionen Euro weniger als im Vorjahr belaufen.

04.01.2007 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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