Denkmalschutz und sorgfältig integrierte Solaranlagen sind kein Widerspruch

Schon 2002 wollte der Präsident des Schweizer Verbandes Swissolar und frühere Nationalrat Yves Christen an seinem Wohnsitz im historischen Ortskern von Vevey eine Anlage zur solaren Brauchwassererwärmung installierten. Die Baubewilligung für die Solarwärmeanlage mit einer Kollektorfläche von 4 Quadratmetern wurde ihm jedoch von der kantonalen Denkmalpflege verweigert. Damit ging es ihm bislang ähnlich wie manch […]

Schon 2002 wollte der Präsident des Schweizer Verbandes Swissolar und frühere Nationalrat Yves Christen an seinem Wohnsitz im historischen Ortskern von Vevey eine Anlage zur solaren Brauchwassererwärmung installierten. Die Baubewilligung für die Solarwärmeanlage mit einer Kollektorfläche von 4 Quadratmetern wurde ihm jedoch von der kantonalen Denkmalpflege verweigert. Damit ging es ihm bislang ähnlich wie manch anderen Bauherren, die von den Behörden daran gehindert werden, einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Luftreinhaltung zu leisten.
Fast ausschließlich davon betroffen sind laut Swissolar Projekte in Ortskernen, die fast immer mit der Begründung abgelehnt würden, eine Solaranlage würde das Ortsbild stören. Die schweizer Zeitungen griffen das Thema auf unter dem Titel „Le président de Swissolar privé de panneaux solaires“ (Dem Swissolar-Präsidenten fehlen Sonnenkollektoren).

Positives Beispiel soll auch anderen Bauherren den Zugang zu einer Solaranlage erleichtern
Als der Waadtländer Regierungsrat François Marthaler davon erfahren habe, setzte er eine Kommission aus Vertretern verschiedener Ämter inklusive der Denkmalpflege ein, berichtet Swissolar. Diese scheine einen Gesinnungswandel bewirkt zu haben. Als Yves Christen im 2006 ein neues Baugesuch mit einer kleinen Verschiebung der Kollektoren auf dem Dach einreichte, sei die Bewilligung rasch gewährt worden. „Endlich kann auch ich mit Solarwärme duschen – ein gutes Gefühl! Ich hoffe, dass dieser Fall auch anderen Bauherren den Zugang zu einer Solaranlage erleichtert. Meine Anlage zeigt, dass Solaranlagen bestens ins Ortsbild integriert werden können“, kommentiert Christen.

Solarpreis für Anlage im geschützten Ortskern von Guarda
Ein weiteres Beispiel vom anderen Ende der Schweiz bestätige diese Aussage: Die Pension Val Tuoi mitten im geschützten Ortskern von Guarda (GR) wurde 2006 mit dem Solarpreis ausgezeichnet. Eine 31 Quadratmeter große Anlage sorgt dort seit 2005 für Warmwasser und unterstützt die Heizung, ohne das wertvolle Ortsbild zu beeinträchtigen.

19.02.2007 | Quelle: Swissolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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