Kongress McPlanet.com fordert „Klima der Gerechtigkeit“

Mit scharfer Kritik an der Klimapolitik der Bundesregierung und der Ankündigung, am 2. Juni in Rostock im Rahmen der G8-Proteste für ein „Klima der Gerechtigkeit“ auf die Straße zu gehen, ist am 06.05.2007 der dreitägige Klima-Kongress „McPlanet.com“ an der TU Berlin zu Ende gegangen. Mehr als 2.000 Menschen aus Umweltbewegung, Globalisierungskritiker, Vertreter aus Politik, Wissenschaft […]

Mit scharfer Kritik an der Klimapolitik der Bundesregierung und der Ankündigung, am 2. Juni in Rostock im Rahmen der G8-Proteste für ein „Klima der Gerechtigkeit“ auf die Straße zu gehen, ist am 06.05.2007 der dreitägige Klima-Kongress „McPlanet.com“ an der TU Berlin zu Ende gegangen. Mehr als 2.000 Menschen aus Umweltbewegung, Globalisierungskritiker, Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kirche waren der Einladung zum Kongress gefolgt, der veranstaltet wurde von Attac, BUND, EED, Greenpeace und der Heinrich-Böll-Stiftung, in Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
„Wir haben es satt, dass die Bundesregierung sich in Deutschland, der Europäischen Union und bei den G8-Verhandlungen mit schönen Formulierungen in Szene setzt, ihre tatsächliche Politik dem Klimaschutz aber zuwiderläuft“, heißt es in einer gemeinsamen Deklaration der Veranstalter, die auf dem Kongress von zahlreichen Teilnehmern unterzeichnet wurde. Auch die G8 habe mit ihrer Energiepolitik wirksamen Klimaschutz bisher verhindert. Unter den Folgen litten vor allem die Armen des Planeten.

Verantwortung für das Klima nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Wähler und politisch aktive Bürger wahrnehmen
Eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Gesellschaft ist nach Überzeugung der McPlanet.com-Teilnehmer möglich. Zur Verwirklichung brauche es aber klare, politisch gesetzte Rahmenbedingungen. Die Politik müsse endlich einen gerechten Klimaschutz zur Leitidee machen, statt weiterhin vorrangig Wirtschaftsinteressen zu bedienen. Dafür sei starker Druck aus allen Bereichen der Gesellschaft notwendig. „Wir werden unsere Verantwortung für unser Klima wahrnehmen: nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Wähler und als politisch aktive Bürger“, kündigten die Unterzeichner der Resolution an.

Radikale Steigerung der Energieeffizienz, Ausbau der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung
Die Kongressteilnehmer fordern, dass sich die EU auf ein Emissionsziel von minus 30 Prozent bis 2020 festlegt. Deutschland soll sich verpflichten, seine Treibhausgase im selben Zeitraum um 40 Prozent zu senken. Um die schwerwiegendsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, sei es nötig, die weltweiten Emissionen bis im Jahr 2050 gegenüber dem Niveau von 1990 zu halbieren. Deutschland als Industrieland müsse seine Emissionen um mindestens 80 Prozent senken. Zu den weiteren Forderungen gehören eine radikale Steigerung der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Kraft-Wärme-Kopplung. Der Atomausstieg müsse beibehalten und die Nutzung von Kohle so schnell wie möglich zurückgefahren werden. Zudem sollten Emissionsrechte nicht länger an Verschmutzer verschenkt, sondern zu 100 Prozent versteigert werden.
Im Anschluss an den Kongress zogen die Teilnehmer über die Straße des 17. Juni zum Kanzleramt, um dort die auf eine große Leinwand gedruckte Deklaration zu übergeben.
Die Resolution im Internet:
http://www.mcplanet.com

07.05.2007 | Quelle: Attac, BUND, EED, Greenpeace, Heinrich-Böll-Stiftung | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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