Klima-Bündnis-Städte und Gemeinden zeigen Wege zur klimaverträglichen Gesellschaft
Eine klimaverträgliche Gesellschaft ist realistisch und machbar, lautet das Fazit der am 11.05.2007 beendeten Jahreskonferenz des Klima-Bündnisses der europäischen Städte in Zürich. Neben verschiedenen kommunalen Strategien für eine klimaverträgliche Gesellschaft wurde erstmals eine neue Initiative der Europäischen Kommission vorgestellt: der Konvent der Bürgermeister zur Energieeffizienz. Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Mitglied des Club of Rome und Träger des Alternativen Nobelpreises, forderte eine Neuorientierung von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft hin zu einem energiebewussteren Lebensstil. Während der 15. Internationalen Jahreskonferenz des Klima-Bündnisses wurden die Wege, Maßnahmen und Strategien der über 1.400 Mitgliedsstädte und -gemeinden vorgestellt, um eine Reduktion der CO2-Emissionen um zehn Prozent alle fünf Jahre zu erreichen.
Die Stadt Zürich hat dazu das ehrgeizige Programm „2000-Watt-Gesellschaft“ aufgelegt. Die Gemeinde Thüringerberg in Österreich setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien, während die niederländische Stadt Apeldoorn den Weg zur CO2-Neutralität beschreitet. München hat Strategien zur Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 entwickelt und setzt diese jetzt um. Dies sind nur einige von zahlreichen vorgestellten Beispielen aus Städten und Gemeinden.
„Konvent der BürgermeisterInnen“
Pedro Ballesteros Torres von der Europäischen Kommission erläuterte den EU-Aktionsplan 20 Prozent Energieeinsparungen bis 2020 und lud alle Klima-Bündnis-Städte und Gemeinden ein, sich an der Europäischen Kampagne für nachhaltige Energie zu beteiligen. Ballesteros unterstrich die wichtige Rolle der Städte und Gemeinden bei der Umsetzung der Energie- und Klimapolitik der EU. Erstmalig stellte er den von der Kommission vorgesehenen „Konvent der BürgermeisterInnen“ vor. Dieser bündelt die politischen Führungskräfte der fortschrittlichsten Städte in Europa und stellt einen entscheidenden Schritt zu einer kooperativen Arbeit im Klimaschutz dar.
Energieverbrauch von durchschnittlich 1.500 Watt pro Kopf als Ziel
Gemäß Prof. Dr. Hans-Peter Dürr braucht es eine Änderung der rechtlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie tief greifende Reformen, um eine zukunftsfähige Gesellschaft zu erhalten. Besonders solle der jährliche Energieverbrauch durchschnittlich nicht mehr als 1.500 Watt pro Kopf betragen. Laut Dürr ist dies ohne Probleme durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erreichen. Die 220 Kommunalvertreterinnen und -vertreter aus ganz Europa haben betont, dass eine klimaverträgliche Gesellschaft notwendig und machbar ist. Dies sei weniger eine Frage der Technik, sondern eine Entscheidung. Klimaschutz müsse in die Alltagsarbeit von Politik, Wirtschaft und der einzelnen Bürgerinnen und Bürger einfließen.
Weitere Inhalte der Konferenz und der Workshops finden Sie in Kürze auf den Klima-Bündnis-Websites: http://www.klimabuendnis.org und
http://www.klimabuendnis.ch
17.05.2007 | Quelle: Climate Alliance / Klima-Bündnis / Alianza del Clima e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH